ARAG Experten informieren, worauf Azubis und Betriebe achten müssen
Für Auszubildende und Betriebe ist der 1. September ein typischer Startpunkt für den Beginn der Ausbildung. Für alle Beteiligten bedeutet dieser Tag eine Wegmarke auf einem neuen Lebensabschnitt, dessen Erfolg entscheidend von einer sorgfältigen Vorbereitung abhängt. Bei knapp 70.000 Ausbildungsstellen, die allein im letzten Jahr unbesetzt blieben, gilt es, sich als Arbeitgeber zu positionieren. Was also muss aus rechtlicher, organisatorischer und menschlicher Sicht beachtet werden, damit der Einstieg reibungslos gelingt? Die ARAG Experten mit einem Überblick.
Was Betriebe vor dem Ausbildungsstart klären müssen
Zunächst müssen Betriebe überprüfen, ob sie die rechtlichen Voraussetzungen gemäß Paragraf 27 Berufsbildungsgesetz (BBiG) erfüllen. Danach muss die Einrichtung laut ARAG Experten sicherstellen, dass die in der Ausbildungsordnung vorgesehenen Fertigkeiten und Kenntnisse vermittelt werden können. Weiterhin gehören die Anmeldung beim zuständigen Berufsbildungswerk oder der Kammer, bei der Berufsschule, bei der Krankenkasse und bei der Berufsgenossenschaft zu den Pflichtaufgaben. Insbesondere bei minderjährigen Azubis ist eine ärztliche Erstuntersuchung laut Jugendarbeitsschutzgesetz (JArbSchG) zwingend vorgeschrieben und muss rechtzeitig erfolgen.
Darüber hinaus weisen die ARAG Experten auf entscheidende praktische Vorbereitungen hin: Der Ausbildungsplatz muss eingerichtet und ausgestattet sein, einschließlich Arbeits- und Schutzkleidung, Zugangsdaten, gegebenenfalls Namensschild sowie Materialien und Werkzeuge. Nicht zu vergessen ist die Information aller Mitarbeitenden über den Ausbildungsbeginn, sodass ein unterstützendes Umfeld entsteht.
Der erste Tag im Betrieb
Der Auftakt am ersten Ausbildungstag prägt Azubis nachhaltig. Ein strukturierter Ablauf ist daher entscheidend. Eine herzliche Begrüßung, idealerweise durch die Geschäftsführung oder die Ausbildungsverantwortlichen, schafft Vertrauen. Ein Betriebsrundgang und das Vorstellen zentraler Ansprechpartner erleichtern dem Azubi den Einstieg. Die Installation eines festen Ansprechpartners oder Mentors – etwa ein anderer Azubi aus einem höheren Ausbildungsjahr – bietet zudem Sicherheit und Orientierung.
Dabei darf es laut ARAG Experten gerne menscheln: Kleine Gesten – wie z. B. ein Willkommenspaket oder gemeinsames Frühstück – machen nicht nur Freude, sondern signalisieren Wertschätzung. Zielvereinbarungen für die ersten Wochen oder die gesamte Ausbildungsdauer helfen, klare Erwartungen zu formulieren und Fortschritte nachvollziehbar zu machen.
Welche organisatorischen Pflichten auch Azubis kennen sollten
Auch Auszubildende sollten wichtige Schritte kennen und frühzeitig umsetzen. Der Ausbildungsvertrag muss schriftlich abgeschlossen werden. Bei Minderjährigen ist laut ARAG Experten zusätzlich die Unterschrift der Eltern erforderlich. Es ist sinnvoll, spätestens jetzt ein Girokonto zu eröffnen, damit die Vergütungszahlungen problemlos erfolgen können. Und Achtung: Ebenso benötigen Azubis eigene Krankenversicherungsnachweise, da sie nicht mehr über die Familienversicherung laufen.
Ausbildungsabbrüche vermeiden
Gerade Handwerksbetriebe kämpfen oft mit vorzeitigen Abbrüchen: Laut des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) wurden 2022 rund 155.000 duale Ausbildungsverträge vorzeitig gelöst. Das zeigt, wie prekär der Übergang in eine Ausbildung häufig verläuft, vor allem, wenn nicht frühzeitig die passenden Rahmenbedingungen geschaffen werden. Doch Probleme beginnen bereits vor dem ersten Tag, z. B. wenn nach dem Vertragsabschluss keine weiteren Maßnahmen erfolgen und Bewerber sich anderweitig orientieren. Daher raten die ARAG Experten, den Kontakt zum Wunschbewerber aufrecht zu erhalten, ein Willkommensschreiben zu senden oder auf andere Weise aktiv zu kommunizieren, um die Bindung zu stärken und Unsicherheiten des künftigen Azubis zu vermeiden.
Geld ist nicht alles, aber ohne Geld ist alles nichts
Seit Januar 2020 gilt laut BBiG eine Mindestvergütung für Auszubildende. In über dreihundert Ausbildungsberufen dürfen seither keine Löhne unter dem Mindestlohn für Auszubildende ausgezahlt werden. Dieser Mindestlohn ist laut ARAG Experten nach Ausbildungsjahren gestaffelt: Ein Azubi im zweiten Ausbildungsjahr bekommt 18 Prozent mehr als sein Kollege im ersten Jahr. Im dritten Ausbildungsjahr sind es 35 Prozent und im vierten Ausbildungsjahr sogar 40 Prozent mehr.
Eine gute Nachricht ist, dass sich die finanzielle Situation für Azubis stetig verbessert. So liegt die Mindestvergütung für die meisten Berufe im ersten Ausbildungsjahr aktuell bei 682 Euro pro Monat im Vorjahr lag sie noch bei 649 Euro.
Wenn das Gehalt nicht reicht
In Deutschland können Auszubildende bei der örtlichen Agentur für Arbeit oder dem Jobcenter Berufsausbildungsbeihilfe beantragen, um einen monatlichen Zuschuss für ihre Ausbildungskosten, Lebenshaltungskosten und Fahrtkosten zu erhalten. Zudem können Auszubildende unter Umständen den Bildungskredit der Bundesregierung in Anspruch nehmen. Im Gegensatz zur Ausbildungsförderung nach dem BAföG wird der Bildungskredit unabhängig vom eigenen Einkommen und Vermögen sowie dem der Eltern oder beispielsweise des Lebenspartners gewährt. Nach Information der ARAG Experten beträgt das Kreditvolumen bis zu 7.200 Euro und die Rückzahlungsrate beträgt lediglich 120 Euro im Monat. Die Rückzahlung beginnt erst vier Jahre nach Fälligkeit der ersten Kreditrate. Es werden auch ausbildungsbedingte Praktika im Ausland gefördert. Darüber hinaus bieten auch einige Berufsverbände und Unternehmen Stipendien für Auszubildende an, die in ihrem jeweiligen Fachbereich tätig sind.
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Die ARAG ist das größte Familienunternehmen in der deutschen Assekuranz und versteht sich als vielseitiger Qualitätsversicherer. Sie ist der weltweit größte Rechtsschutzversicherer. Aktiv in insgesamt 19 Ländern – inklusive den USA und Kanada – nimmt die ARAG über ihre internationalen Niederlassungen, Gesellschaften und Beteiligungen in vielen internationalen Märkten mit ihren Rechtsschutzversicherungen und Rechtsdienstleistungen eine führende Position ein. Ihren Kunden in Deutschland bietet die ARAG neben ihrem Schwerpunkt im Rechtsschutzgeschäft auch eigene einzigartige, bedarfsorientierte Produkte und Services in den Bereichen Komposit und Gesundheit. Mit mehr als 6.100 Mitarbeitenden erwirtschaftet der Konzern ein Umsatz- und Beitragsvolumen von über 2,8 Milliarden Euro.
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- ARAG (Wikipedia)
ARAG bezeichnet die ARAG SE, ein Versicherungskonzern die ARAG (Range), bestehend aus den Häfen Amsterdam, Rotterdam, Antwerpen und Gent - Ausbildung (Wikipedia)
Ausbildung umfasst die Vermittlung von Fertigkeiten und Wissen durch eine dazu befugte Einrichtung, beispielsweise eine staatliche Schule, eine Hochschule oder ein privates Unternehmen. Im Regelfall steht am Ende einer institutionellen Ausbildung eine Abschlussprüfung des Absolventen, der nach erfolgreicher Teilnahme ein Dokument erhält, das den positiven Abschluss der Ausbildung bescheinigt und seine erworbene Befähigung nachweist, beispielsweise ein akademischer Titel, ein beruflicher Abschluss oder eine Befähigung in einem bestimmten Sachgebiet. Die Ausbildung unterscheidet sich vom Begriff Bildung durch ihre Vollendung und Zweckbestimmtheit. - Ausbildungsordnung (Wikipedia)
Ausbildungsordnungen legen in Deutschland die bundeseinheitlichen Standards für die betriebliche Ausbildung im Rahmen der dualen Berufsausbildungen für anerkannte Ausbildungsberufe fest. Die Ausbildungsordnung regelt neben Berufsbezeichnung und Ausbildungsdauer die konkreten Ausbildungsinhalte und Prüfungsanforderungen. Ausbildungsordnungen werden als Rechtsverordnungen des Bundes im Bundesgesetzblatt veröffentlicht. Die Grundlage für die Ausbildungsordnung ist das Berufsbildungsgesetz (BBiG). - Auszubildender (Wikipedia)
Ein Auszubildender (kurz Azubi) oder Lehrling ist in den deutschsprachigen Ländern (Deutschland, Liechtenstein, Österreich, Luxemburg und der Schweiz) eine Person, die sich in einer Ausbildung befindet. Die Ausbildung (früher Lehre) schließt mit einer Prüfung zum Gesellen, Facharbeiter oder mit einer Abschlussprüfung ab. - Azubi (Wikipedia)
Azubi bezeichnet: Kurzbezeichnung für Auszubildende Azubi (Sara), Ortschaft in der Provinz Sara, Bolivien - BBiG (Wikipedia)
Das Berufsbildungsgesetz (BBiG) regelt in Deutschland die betriebliche Berufsausbildung (Duales System), die Berufsausbildungsvorbereitung, die Fortbildung sowie die berufliche Umschulung (§ 1 Abs. 1). Das Berufsbildungsgesetz bestimmt ferner die Voraussetzungen des Berufsausbildungsverhältnisses. Die Gesetzgebungskompetenz fällt in die konkurrierende Kompetenz zwischen Bund und Ländern. Für dieses Gesetz war 1969 eine Genehmigung der Bundesregierung nach Art. 113 GG (in der Schlussformel des Berufsbildungsgesetzes abgedruckt) notwendig. Zum 1. April 2005 trat eine neue Stammfassung in Kraft. - Berufsbildung (Wikipedia)
Unter Berufsbildung versteht man die Vermittlung theoretischen Wissens und praktischer Fertigkeiten, die zur Ausübung eines Berufs befähigen, die sog. Berufsausbildung sowie die berufliche Fortbildung. Diese dient dazu, die berufliche Handlungsfähigkeit zu erhalten und anzupassen oder zu erweitern. - Berufsbildungswerk (Wikipedia)
Berufsbildungswerke (BBW) sind Einrichtungen der beruflichen Ausbildung, die der Erstausbildung und Berufsvorbereitung körperlich oder psychisch beeinträchtigter und benachteiligter junger Menschen dienen. Getragen werden Berufsbildungswerke in der Regel von gemeinnützigen Organisationen wie Caritas, Christliches Jugenddorfwerk Deutschlands, Sozialverband Deutschland, Kolping, Diakonisches Werk oder die Josefs-Gesellschaft. Finanziert werden die Berufsbildungswerke hauptsächlich durch die Bundesagentur für Arbeit. In den 52 Berufsbildungswerken in Deutschland gibt es insgesamt knapp 14.000 Ausbildungsplätze in über 200 verschiedenen Berufen. - berufsschule (Wikipedia)
Eine Berufsschule bildet im deutschsprachigen Raum den schulischen Teil der dualen Berufsbildung. - Betrieb (Wikipedia)
Unter Betrieb versteht man eine Organisationseinheit, die durch die dauerhafte Kombination von Produktionsmitteln Güter oder Dienstleistungen erstellt. Der Begriff hat in verschiedenen Rechtsbereichen und der Betriebswirtschaftslehre jeweils etwas abweichende Bedeutungen. Das Wort Betrieb leitet sich vom Verb „betreiben“ ab. Es soll ausdrücken, dass jemand ein Geschäft oder Anlagen betreibt, um Güter oder Dienstleistungen zu erstellen. - BIBB (Wikipedia)
Bibb ist der Familienname folgender Personen: Eric Bibb (* 1951), US-amerikanischer Bluesmusiker und Singer-Songwriter George M. Bibb (1776–1859), US-amerikanischer Richter und Politiker Kenneth T. Bibb (* um 1969), pensionierter Generalmajor der US Air Force Leon Bibb (1922–2015), US-amerikanischer Musiker und Schauspieler Leslie Bibb (* 1974), US-amerikanische Schauspielerin und Fotomodell Thomas Bibb (1783–1839), US-amerikanischer Politiker, Gouverneur von Alabama William Wyatt Bibb (1781–1820), US-amerikanischer Politiker, Gouverneur von Alabama BIBB steht für: Bundesinstitut für Berufsbildung BI-BB steht für: Bubanza (Provinz), Provinz in Burundi (ISO-3166-2-Code) Siehe auch: Bibb County BIB Bipp, Herrschaft in der Schweiz - Chef (Wikipedia)
Chef bezeichnet: allgemein Vorgesetzter Hauschef, Familienoberhaupt eines ehemals regierenden deutschen Fürstenhauses, siehe Deutscher Adel #Hauschef Kompaniechef, Führer und Disziplinarvorgesetzter einer militärischen Einheit Küchenchef, in gehobenen Küchenbetrieben der Leiter der Küchenbrigade Regimentschef, eine Ehrenbezeichnung, vergleichbar dem sogenannten Ehrenoberst in der Britischen Armee Chef, Originaltitel eines US-amerikanischen Spielfilms von Jon Favreau aus dem Jahr 2014, siehe Kiss the Cook – So schmeckt das Leben! (deutscher Titel) Chef (Programmiersprache), esoterische Programmiersprache Chef (Software), ein Open-Source Konfigurationsmanagement-Tool für Cloud Computing Chef ist Name oder Namensbestandteil mehrerer französischer Gemeinden: Chef-Boutonne im Département Deux-Sèvres Chef-du-Pont im Département Manche Chef-Haut im Département Vosges Saint-Michel-Chef-Chef im Département Loire-Atlantique Chef ist der Familienname oder -namensbestandteil folgender Personen: Genia Chef (* 1954), deutsch-russischer Künstler Monika Chef (* 1958), deutsche Politikerin (FDP/DVP), MdL Robert Chef d’Hôtel (1922–2019), französischer Mittelstreckenläufer und Sprinter Siehe auch: Chief Der Chef Scheff - Einstieg (Wikipedia)
Einstieg steht für: Einstieg (Jägersprache), Stelle, an der Fischotter oder Biber ins Wasser steigen Einstieg (Tauchen), Stelle, an der Taucher ins Wasser steigen Einstieg (Klettern), Stelle, an der Kletterer in eine Fels- oder Eiswand einsteigen Einführung in eine Unterrichtsstunde und das Unterrichtsthema, siehe Unterrichtseinstieg Siehe auch: Mitteleinstiegswagen (Begriffsklärung)