Zum Tag der Legasthenie und Dyskalkulie am 30.09.2025 mahnt der Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie (BVL) gemeinsam mit der Deutschen Kinderhilfe dringend bessere schulrechtliche Regelungen bei Legasthenie und Dyskalkulie an.
Lesedefizite in den Grundschulen, Verschlechterung der Leistungen in den MINT-Fächern, der aktuelle Bildungsmonitor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt weitere Qualitätsverluste in Schulen auf. „Unser Schulsystem muss dringend so aufgestellt werden, dass Lernenden mit einer Legasthenie oder Dyskalkulie erfolgreiche Schulabschlüsse ermöglicht werden“, sagt Rainer Becker, Ehrenvorsitzender der Deutschen Kinderhilfe. „Schülerinnen und Schüler mit Legasthenie oder Dyskalkulie erhalten keine chancengerechte Bildung, weil dringend notwendige bildungspolitische Entscheidungen der Länder nicht gefällt werden. Die Tragweite fehlender Nachteilsausgleiche und Förderung ist für die Gesellschaft und Volkswirtschaft immens“, kritisiert Becker.
Derzeit herrschen in den Ländern veraltete schulrechtliche Regelungen vor, die individuelle Bildungsperspektiven stark unterschiedlich ausfallen lassen. Insbesondere für Dyskalkulie fehlen häufig schulrechtliche Regelungen, die eine echte Chancengleichheit ermöglichen. Viele betroffene Schülerinnen und Schüler verlassen die Schule ohne Abschluss oder wechseln in Formate, die ihren Begabungen nicht gerecht werden. Legasthenie und Dyskalkulie bedeuten keine Einschränkung der fachlichen Kompetenzen, sondern erfordern anforderungsgerechte schulische Rahmenbedingungen, die Benachteiligungen bestmöglich ausgleichen.
„Für den BVL ist es nicht länger tragbar, dass Schülerinnen und Schüler mit Legasthenie und Dyskalkulie in den Schulen weiterhin so stark benachteiligt werden. Notwendige schulische Maßnahmen könnten sofort eingeführt werden, ohne Mehrkosten oder erhöhten personellen Aufwand, um den Kindern sofort nachhaltig zu helfen“, sagt Tanja Scherle, Bundesvorsitzende des BVL. „Zusätzlich braucht es eine individuelle schulische Förderung durch gut qualifizierte externe Förderkräfte, damit Basisfertigkeiten im Lesen, Rechtschreiben und Rechnen gestärkt und fehlende Ressourcen in der Schule kompensiert werden“, fordert Scherle. Aktuell sind auch Lehrkräfte mit der Situation überfordert und fühlen sich allein gelassen.
Es ist notwendig, dass sich unsere Bildungspolitik aber auch die Wirtschaft mit den Herausforderungen einer Legasthenie oder Dyskalkulie beschäftigen, um die Potenziale von ca. 15 % der Bevölkerung nicht zu verlieren. Zum Tag der Legasthenie und Dyskalkulie erscheint ein Sammelband zum Thema „Neurodiversität und Legasthenie in Bildung und Beruf: Herausforderungen verstehen, Ressourcen nutzen, Potenziale entfalten“. Dort werden praxisnahe Beispiele aufgezeigt, wie gute Bildung gelingen kann und auch berufliche Erfolge möglich sind. Am 30.09.2025 präsentieren die Herausgeberinnen, Prof. Dr. Katrin Böttcher und Dr. Alexandra Merkert, um 20:00 Uhr im BVL-Online Forum BVL-Online-Forum – Bundesverband Legasthenie & Dyskalkulie e.V. den Sammelband und diskutieren mit Teilnehmenden. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich; die Teilnahme ist kostenfrei. Interessierte finden eine kostenfreie Online-Version des Sammelbands unter https://www.bvl-legasthenie.de/aktionstag
Weitere Informationen zum Tag der Legasthenie und Dyskalkulie am 30.09.2025 sind im Internet unter https://www.bvl-legasthenie.de/aktionstag abrufbar.
Über den Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie e.V.:
Der Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie e.V. besteht seit über 45 Jahren und ist eine Interessenvertretung von Betroffenen und deren Eltern sowie von Fachleuten (Pädagogen, Psychologen, Ärzten, Wissenschaftlern, Therapeuten und im sozialen Bereich Tätigen), die sich in Theorie und Praxis mit der Legasthenie und Dyskalkulie auseinandersetzen. Er trägt dazu bei, dass gesetzliche Grundlagen und wissenschaftliche sowie praktische Möglichkeiten der Hilfe in allen Bundesländern geschaffen und verbessert werden. Durch persönliche Beratung, Informationsschriften und Hinweise auf geeignete Literatur sollen die Eltern die Schwierigkeiten ihrer betroffenen Kinder besser verstehen lernen.
Der BVL fördert durch wissenschaftliche Kongresse und Veröffentlichungen die Forschung und den wissenschaftlichen Dialog unter Fachleuten aller beteiligten Disziplinen. Durch Informationen und Zusammenarbeit mit den Medien macht der BVL die Probleme von Menschen mit Legasthenie und Dyskalkulie bekannt.
Weitere Informationen: http://www.bvl-legasthenie.de
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- Bildung (Wikipedia)
Bildung (von althochdeutsch bilidōn ‚bilden', ‚sich bilden', ‚gestalten', ‚erschaffen', ‚versinnbildlichen', ‚nachahmen'; Abstraktum: bildunga ‚Vorstellung, Vorstellungskraft‘) ist ein vielschichtiger, unterschiedlich definierter Begriff, den man im Kern als Maß für die Übereinstimmung des persönlichen Wissens und Weltbildes eines Menschen mit der Wirklichkeit verstehen kann. Je höher die Bildung ist, desto größer wird die Fähigkeit, Verständnis für Zusammenhänge zu entwickeln und wahre Erkenntnisse zu gewinnen. Der Ausdruck wird sowohl für den Bildungsvorgang („sich bilden“, „gebildet werden“) wie auch für den Bildungszustand („gebildet sein“) einer Person verwendet. Im Hinblick auf den innerhalb einer Bevölkerung gemeinhin erwartbaren Bildungsstand wird von Allgemeinbildung gesprochen. Im weiteren Sinn bezeichnet Bildung die Entwicklung eines Menschen hinsichtlich seiner Persönlichkeit zu einem „Menschsein“, das weitgehend den geistigen, sozialen und kulturellen Merkmalen entspricht, die jeweils in der Gesellschaft als Ideal des voll entwickelten Menschen gelten können, wie zum Beispiel das humboldtsche Bildungsideal. Ein Merkmal von Bildung, das nahezu allen modernen Bildungstheorien entnehmbar ist, lässt sich umschreiben als das reflektierte Verhältnis zu sich, zu anderen und zur Welt. Im Gegensatz zur beruflichen oder zweckbestimmten Ausbildung bezieht sich Bildung auf eine grundsätzliche und grundlegende kulturelle Formung des Menschen. Vorausgesetzt, wenn auch selten angesprochen, sind hierbei elementare Kulturtechniken wie Auswendiglernen, Lesen, Schreiben, Rechnen. Solche Kulturtechniken werden stets in einem sozialen Kontext vermittelt, dem Bildungswesen im weitesten Sinne. Zum Bildungswesen gehören spezielle Institutionen wie beispielsweise Schulen und Hochschulen, aber auch alle anderen Lehr- und Lernverhältnisse, etwa in Familie, Beruf oder aus eigener Initiative. Der moderne, dynamische und ganzheitliche Bildungsbegriff steht für den lebensbegleitenden Entwicklungsprozess des Menschen zu der Persönlichkeit, die er sein kann, aber noch nicht ist. Diesem Prozess sind allerdings Grenzen gesetzt: durch persönliche Voraussetzungen – bezüglich … - BVL (Wikipedia)
BVL steht für: Bolsa de Valores de Lisboa, die Wertpapierbörse Lissabons von 1769 Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit Bundesvereinigung Logistik sowie BVL Seminare, Logistikakademie BV 08 Lüttringhausen, ehemaliger deutscher Fußballverein Bundesverband Lebensrecht, Zusammenschluss verschiedener deutscher Lebensrechtsgruppen Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie Bundesverband Lohnsteuerhilfevereine e.V. BvL steht für: Bernard van Lengerich (Unternehmen), Hersteller von Landmaschinen sowie Oberflächen- und Elektrotechnik bvl steht für: Bolivianische Gebärdensprache (ISO-639-3-Code) - Dyskalkulie (Wikipedia)
Dyskalkulie ist eine Beeinträchtigung des arithmetischen Denkens. Sie wird in der Fachsprache auch Arithmasthenie, im allgemeinen Sprachgebrauch auch Rechenstörung oder Rechenschwäche genannt. Die Abgrenzung der Begriffe Dyskalkulie, Rechenstörung und Rechenschwäche ist in der Literatur nicht eindeutig. - Jugendliche (Wikipedia)
Unter Jugend ist im Allgemeinen eine soziale Altersgruppe gemeint, die sich in ihrem Alter und ihrem Status in der Gesellschaft unterscheidet und in der Altersperiode zwischen Kindheit und mittlerem Alter liegt. Die unteren Altersgrenzen werden zwischen 14 und 16 Jahren festgelegt, die oberen Altersgrenzen zwischen 25 und 35 Jahren und sogar später festgelegt. Wegen ihrer Länge wird die Lebensphase Jugend auch in die Abschnitte Adoleszenz und Postadoleszenz untergliedert, wobei umstritten ist, wo die Grenze verläuft. In der Praxis ist die Volljährigkeit relevant und nicht eine wissenschaftliche Abgrenzung. Die rechtliche Einstufung als Jugendlicher ist in vielen Ländern ausgesprochen kurz (vgl. unten „Rechtliche Definitionen“, siehe auch Jugendrecht). Der englische Begriff Teenager bezieht sich auf den Bereich der englischen Zählwörter, die auf -teen enden: Thirteen, fourteen usw., also den Bereich von 13 bis 19 Jahren. - Kinder (Wikipedia)
Kinder steht für: die Mehrzahl von Kind, siehe Kindheit eine Verwandtschaft, siehe Verwandtschaftsbeziehung #Kinder bis in die 1960er Jahre hinein vertrauliche Anrede von erwachsenen Freunden oder Ausruf der Hervorhebung („Kinder, Kinder, das war eine verrückte Reise!“), vergleiche Menschenskinder Kinder (Lied), Lied von Bettina Wegner (1976) Kinder (Zeitschrift), deutsches Elternmagazin Straßenverkehrszeichen gemäß österreichischer StVO §50 Z.12 Kinder (Louisiana), Ort im Allen Parish, Louisiana, Vereinigte Staaten eine Süßwarenmarke der Firma Ferrero Kinder ist der Familienname folgender Personen: Arvid Kinder (* 1980), deutscher Volleyball- und Beachvolleyballspieler Christian Kinder (1897–1972), deutscher Jurist Claude William Kinder (1852–1936), britischer Ingenieur Ernst Kinder (1910–1970), deutscher Theologe und Hochschullehrer Hannes Kinder (* 1985), deutscher Musiker und Komponist Hans Kinder (1900–1986), deutscher Maler und Grafiker Hermann Kinder (1944–2021), deutscher Schriftsteller und Literaturwissenschaftler Horst Kinder (1919–2011), deutscher Brigadegeneral Johannes Kinder (Heimatforscher) (1843–1914), deutscher Jurist, Heimatforscher und Politiker Johannes Kinder (Kriegsverbrecher) (1912–1976), deutscher Kriegsverbrecher und Stasi-Spitzel Manfred Kinder (* 1938), deutscher Leichtathlet Nino Kinder (* 2001), deutscher Eishockeyspieler Peter Kinder (* 1954), US-amerikanischer Politiker Ralf Kinder (* 1966), deutscher Drehbuchautor Rudolf Kinder (1881–1944), deutsch-litauischer Politiker Sebastian Kinder (* 1974), deutscher Wirtschaftsgeograph Vladimír Kinder (* 1969), slowakischer Fußballspieler Siehe auch: Die Kinder Kinder, Kinder, Comedyserie Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung Kinder Scout, Berg in Derbyshire, Großbritannien - Legasthenie (Wikipedia)
Die Lese- und Rechtschreibstörung (LRS), fachsprachlich Legasthenie (von lateinisch legere ‚lesen‘ und altgriechisch ἀσθένεια asthéneia, deutsch ‚Schwäche‘, also ‚Leseschwäche‘), bezeichnet die massive und lang andauernde Störung des Erwerbs der Schriftsprache (geschriebenen Sprache). Eine bloße Leistungsschwäche hingegen (z. B. von Schülern im Vergleich zu Gleichaltrigen) wird als Lese-Rechtschreib-Schwäche bezeichnet. Menschen mit einer Lese- und Rechtschreibstörung haben Probleme mit der Umsetzung der gesprochenen Sprache in geschriebene Sprache (und umgekehrt). Als Ursache werden eine genetische Veranlagung, Probleme bei der auditiven und visuellen Wahrnehmungsverarbeitung, bei der Verarbeitung von Sprache und vor allem bei der phonologischen Bewusstheit angenommen. Ein eindeutiger wissenschaftlich fundierter Beweis steht noch aus (Stand März 2021). Die Legasthenie tritt isoliert und erwartungswidrig auf: das heißt, die schriftsprachlichen Probleme entstehen, ohne dass es für sie ohne gründliche Untersuchung durch einen Neurologen eine plausible Erklärung gibt (wie generelle Minderbegabung oder unzureichende Beschulung). Der Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie geht davon aus, dass in Deutschland 4 % der Schüler von einer Legasthenie betroffen sind. Bei frühzeitiger Erkennung können die Probleme in vielen Fällen kompensiert werden; doch je später eine Therapie einsetzt, desto geringer sind in der Regel die erzielbaren Effekte. Dass entsprechende Hoffnungen in der Praxis nur bedingt berechtigt sind, belegt eine Studie der Universitätsklinik München, der zufolge 4 % aller deutschen jungen Erwachsenen nur ein durchschnittliches Rechtschreibniveau von Viertklässlern erreicht haben. - Schule (Wikipedia)
Die Schule (lateinisch schola von altgriechisch σχολή [skʰoˈlɛː]) ist eine Institution. Sie wird auch Bildungsanstalt oder Lehranstalt genannt. Ihr Bildungsauftrag besteht im Lehren und Lernen, also in der Vermittlung von Wissen und Können durch Lehrer und Pädagogen an Schüler, aber auch in der Wertevermittlung und in der Erziehung und Bildung zu mündigen, sich verantwortlich in die Gesellschaft einbringenden Persönlichkeiten. Die Ursprungsbedeutungen sind „Müßiggang“, „Muße“, später „Studium“ und „Vorlesung“.