Eines der zentralen Themen der Bildungsforschung sind die unterschiedlichen schulischen Leistungen von Jungen und Mädchen, im Speziellen das Fach Mathematik. Die dort erzielten Leistungen beeinflussen maßgeblich die späteren Bildungs- und Berufslaufbahnen der Jugendlichen. Die Publikation „Geschlechterunterschiede in mathematischen Leistungen unter sozioökonomischen Einflüssen“ bietet eine fundierte Reanalyse der PISA-Studie und beleuchtet, wie Geschlecht und sozialer Hintergrund schulische Leistungen beeinflussen. Das Buch ist im Juli 2025 bei Academic Plus erschienen.
Die Publikation „Geschlechterunterschiede in mathematischen Leistungen unter sozioökonomischen Einflüssen“ untersucht den Gender-Gap im Fach Mathematik in Deutschland. Basierend auf PISA Daten fragt die Studie danach, wie sich schulische Leistungen je nach Geschlecht und sozialer Herkunft unterscheiden – und welche Implikationen sich daraus für Bildungsungleichheiten ergeben. Dabei zielt die Publikation darauf ab, Geschlechterunterschiede nicht isoliert, sondern im Zusammenspiel mit dem sozioökonomischen Status zu betrachten, um daraus pädagogische Handlungsempfehlungen abzuleiten.
Soziale Herkunft verstärkt den Gender-Gap
Im Mittelpunkt steht die Reanalyse der PISA-Studie im Hinblick auf Geschlechterunterschiede, Mathematikleistungen und sozioökonomischen Status. Die Publikation beleuchtet, inwiefern Mädchen und Jungen aus unterschiedlichen sozialen Schichten unterschiedlich abschneiden und welche Unterschiede sich in ihren mathematischen Kompetenzen zeigen. Dabei wird deutlich: Jungen erzielen im Durchschnitt höhere Matheleistungen, doch der Leistungsvorsprung variiert deutlich in Abhängigkeit von sozialer Herkunft.
Die Arbeit verknüpft Theorien sozialer Ungleichheit nach Raymond Boudon und Pierre Bourdieu – etwa Habitus, Kapitalarten und sozialer Raum – mit pädagogischen Themen wie Bildungsungleichheit und Geschlechtertheorien. Methodisch stützt sie sich auf quantitative Auswertungen der PISA-Daten, zeigt Limitationen auf, diskutiert zukünftige Forschungsperspektiven und formuliert praktische Implikationen für Schulen und Bildungspolitik.
Das Buch richtet sich vor allem an die Wissenschaft, Pädagog:innen, Bildungspolitiker:innen und alle, die sich für Gleichstellung und Chancengerechtigkeit im Bildungssystem interessieren. Die Arbeit leistet einen wichtigen Beitrag zur Debatte über Bildungsungleichheit und zeigt auf, wie Gender- und Herkunftsdimensionen ineinandergreifen.
Das Buch ist im Juli 2025 im GRIN-Imprint Academic Plus erschienen (ISBN: 978-3-389-13789-5).
Direktlink zur Veröffentlichung: https://www.grin.com/document/1588973
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- Bildungsungleichheit (Wikipedia)
Unter Bildungsbenachteiligung wird verstanden, dass bestimmte Gruppen von Kindern oder Erwachsenen im Bildungssystem weniger Möglichkeiten haben, ein Bildungsziel zu erreichen, als andere. Meist geht es beim Gebrauch dieses Begriffes um die geringeren Chancen von Menschen unterschiedlichen Geschlechts oder mit weniger persönlichen, sozialen, finanziellen und kulturellen Ressourcen beim Erwerb von Bildung, die trotz formaler Chancengleichheit vorhanden ist. Von Bildungsbenachteiligung spricht man unabhängig davon, ob die Ursache durch vorsätzliche oder bewusste Diskriminierung zustande kommt oder nicht. Entscheidend sind statistisch belegbare Nachteile dieser Gruppen beim Erreichen von Bildungszielen. Mit Bildung und dem Ausbau des Bildungssystems war in der Vergangenheit häufig die Hoffnung verbunden, soziale Ungleichheiten abzubauen. Dass Chancengleichheit nicht hergestellt wurde, haben die französischen Soziologen Pierre Bourdieu und Jean-Claude Passeron schon in den 1960er Jahren gezeigt. - PISA Studie (Wikipedia)
Die PISA-Studien der OECD sind internationale Schulleistungsuntersuchungen, die seit dem Jahr 2000 in dreijährlichem Turnus in den meisten Mitgliedstaaten der OECD und einer zunehmenden Anzahl von Partnerstaaten durchgeführt werden und die zum Ziel haben, alltags- und berufsrelevante Kenntnisse und Fähigkeiten Fünfzehnjähriger zu messen. Das Akronym PISA wird in den beiden Amtssprachen der OECD unterschiedlich aufgelöst: englisch als Programme for International Student Assessment (‚Programm zur internationalen Schülerbewertung‘) und französisch als Programme international pour le suivi des acquis des élèves (‚Internationales Programm zur Mitverfolgung des von Schülern Erreichten‘). Dieser Artikel behandelt die internationale Studie der OECD. Das Konzept der OECD sieht ausdrücklich die Möglichkeit vor, dass Teilnehmerstaaten den internationalen Test um nationale Komponenten erweitern. Diese Möglichkeit wurde in Deutschland 2000 bis 2018 in unterschiedlichem Ausmaß genutzt: Für den Bundesländervergleich PISA-E wurden zehnmal so viele Schüler getestet wie für den deutschen Beitrag zur internationalen Studie. In PISA-International-Plus wurden einige Schulklassen nach einem Jahr ein zweites Mal getestet, um Lernfortschritte im Laufe des neunten oder zehnten Schuljahrs zu messen. Außerdem bietet die OECD Erweiterungsmodule an, die nur von einem Teil der Staaten genutzt werden, z. B.: PISA-Elternstudie: Eltern nahmen an demselben Test teil wie zuvor ihre Kinder. computergestützte Tests: Pilotstudie 2006 Die OECD ließ 2011/12 eine weitere Studie umsetzen, die die Kompetenzen von 16- bis 65-Jährigen prüft: die PIAAC, von den Medien als „PISA für Erwachsene“ bezeichnet. - sozioökonomischer Status (Wikipedia)
Der sozioökonomische Status (Abkürzungen: SoS, SES – von engl. socioeconomic status) ist ein Begriff aus den Sozialwissenschaften und bezeichnet ein Bündel von Merkmalen menschlicher Lebensumstände. Dazu gehören beispielsweise: formale Bildung und Schulabschluss Ausbildung und Studium Beruf und Einkommen Besitz von Kulturgütern (häufig erfasst über den Besitz von Büchern) kulturelle Praxis: Besuche in Theatern und Museen Wohnort und Eigentumsverhältnisse Liquidität und Kreditwürdigkeit Der sozioökonomische Status (SoS) ist Gegenstand zahlreicher Untersuchungen von Sozialwissenschaftlern. Ein Beispiel dafür ist das deutsche sozio-oekonomische Panel SOEP. Die Messung des SES erfolgt in Deutschland mittels eines überarbeiteten Index des Robert-Koch-Instituts auf der Basis von Informationen zur schulischen und beruflichen Bildung, zur beruflichen Stellung sowie zum Netto-Äquivalenzeinkommen. Jede dieser drei Ausgangsvariablen wird zunächst in eine metrische Skala überführt, die Werte zwischen 1 und 7 annehmen kann, was einen Gesamtwert von 3 bis 21 ergibt. Anschließend werden verteilungsbasiert drei Statusgruppen gebildet, wobei die niedrige und die hohe Statusgruppe jeweils 20 % der Bevölkerung und die mittlere Statusgruppe 60 % der Bevölkerung umfasst. Viele Studien zeigen, dass das Wohlbefinden und die Gesundheit sozial ungleich verteilt sind. Sozial benachteiligte Menschen haben ein höheres Krankheitsrisiko und eine kürzere Lebensdauer als sozial besser gestellte Personen.