Der Freistaat Bayern hat in einer Pressemitteilung vom 5. September bekannt gegeben, dass er die Steuersoftware ELSTER zu einer App-Version als vorausgefüllte Steuererklärung für Bund und Länder weiterentwickeln möchte. Der bundesweite Einsatz könne schon 2026 beginnen. Damit gewinnt die Debatte um Bürokratieabbau im Steuerbereich an Tempo. Auf den ersten Blick klingt das Pilotprojekt „Steuererklärung per App mit einem Klick“ sehr verbraucherfreundlich. Doch die scheinbar simple Steuererklärung mit einem Klick hat ihre Grenzen, nämlich wenn es um die Steuervorteile der Steuerpflichtigen geht.
Das Finanzamt macht die Steuer
Die Idee der vorausgefüllten Steuererklärung ist nicht neu und wurde schon in mehreren Pilotprojekten in verschiedenen Bundesländern mit eng gefassten Zielgruppen wie Rentnern getestet. Derzeit läuft in Hessen ein Projekt, mit der Zielgruppe Alleinstehende. Bereits jetzt können dem Finanzamt vorliegende Steuerdaten mit ELSTER oder bestimmten Anwendungen digital übernommen werden. Dies ist für Steuerpflichtige komfortabel und spart Zeit. Anstatt die Daten selbst noch einmal abzutippen, müssen sie lediglich auf ihre Richtigkeit hin überprüft werden, da der Steuerzahler die Korrektheit der Daten verantwortet.
Nun gehen die Finanzbehörden einen Schritt weiter. Anstatt die Daten vom Steuererklärenden abrufen zu lassen, werden sie automatisch in die Steuererklärung eingefügt und ein digitaler Vorschlag für die Steuererklärung am Handy erstellt. Enthalten sein sollen Daten wie die Einkünfte von Angestellten, deren Lohnsteuerabzug, die Abzüge der Kranken- und Pflegekassen sowie der Rentenversicherung, die Lohnersatzleistungen des Staates sowie Informationen zu Riester- und Rürup-Verträgen. Per Knopfdruck soll man dann sein Einverständnis zur vorgeschlagenen Steuererklärung erteilen und erhält schließlich seinen Steuerbescheid. Doch wer voreilig zustimmt, riskiert Steuernachteile.
Bequeme Lösung mit Einbußen
Klar, das Finanzamt kann mit all den vorliegenden Daten einen Großteil der Steuererklärung automatisiert selbst erstellen. Warum sollten sich Verbraucher noch bemühen? „Die Steuererklärung bietet für viele Steuerpflichtige die Chance, Geld vom Staat zurückzuholen. Diese sollte man sich nicht entgehen lassen. Denn viele Daten kennt das Finanzamt nicht“, erklärt Tobias Gerauer, Vorstand der Lohnsteuerhilfe Bayern. Individuelle Ausgaben beispielsweise für Beruf, Heim und Kinder kennt nur der Steuerpflichtige selbst. Diese würden bei dem technischen Ansatz nicht berücksichtigt und damit laufen Steuerpflichtige Gefahr, zu viel Steuern zu zahlen.
Bei der schnellen Steuererklärung per Klick sollte man es also nicht belassen. Das würde für viele private Haushalte bedeuten, dass sie auf Geld verzichten, das ihnen zusteht. Die Finanzbehörden hingegen würde es personell entlasten und mehr Geld in die öffentlichen Kassen spülen. „Moderne digitale Lösungen, die das Leben erleichtern, sind grundsätzlich erstrebenswert und zu begrüßen. Gerade im Steuerbereich kann vieles vereinfacht und bürgerfreundlicher werden. Doch die innovativen Ansätze dürfen nicht zu Lasten der Steuerpflichtigen gehen“, so Gerauer weiter.
Steuermindernde Angaben bleiben außen vor
Die Steuererklärung per Klick kann also nur die Vorstufe sein, um die Steuererklärung zu erleichtern. Darauf aufbauend macht es Sinn, eigene Werbungskosten, Sonderausgaben oder außergewöhnliche Belastungen in der App individuell zu ergänzen. Erst die Befüllung mit Daten durch Steuerpflichtige ermöglicht eine individuelle Gestaltung der Steuerangelegenheiten. Dies soll laut Vorankündigung auch möglich sein. Fraglich ist nur, wie viele diese Möglichkeit nutzen werden, denn die zumeist lästige Steuererklärung im Handumdrehen mit einem Klick abzuschließen, mag verführerisch sein.
Doch was passiert, wenn man der schnellen Steuererklärung zustimmt und später seine Meinung noch ändert. Ist eine nachträgliche Ergänzung vorgesehen? Nach Auskunft des bayerischen Staatsministeriums sollen Änderung vor dem Absenden möglich sein. Nach Eingang des Steuerbescheids gelten dann die üblichen Fristen. Die Einspruchsfrist endet grundsätzlich einen Monat nach Bekanntgabe des Steuerbescheids. Danach ist der Steuerbescheid rechtskräftig und nichts geht mehr. Daher ist es unerlässlich, dass die App gesetzliche Fristen und Rechtsfolgen transparent vor dem Absenden der Zustimmung kommuniziert.
Die Lohi (Lohnsteuerhilfe Bayern e. V.) mit Hauptsitz in München wurde 1966 als Lohnsteuerhilfeverein gegründet und ist in rund 300 Beratungsstellen bundesweit aktiv. Mit mehr als 700.000 Mitgliedern ist der Verein einer der größten Lohnsteuerhilfevereine in Deutschland. Die Lohi zeigt Arbeitnehmern, Rentnern und Pensionären – im Rahmen einer Mitgliedschaft begrenzt nach § 4 Nr. 11 StBerG – alle Möglichkeiten auf, Steuervorteile zu nutzen.
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- App (Wikipedia)
App steht für: Anwendungssoftware (Application software) allgemein Mobile App, Anwendungssoftware im Bereich mobiler Betriebssysteme Webanwendung, Web-App, ein Anwendungsprogramm, das beim Benutzer in einem Webbrowser abläuft bzw. dargestellt wird Progressive Web App, Symbiose aus Mobile App und Webanwendung Windows-App, mit Windows 8 eingeführte Anwendungen für die Windows-8-Modern-UI-Oberfläche App (Film), einen niederländischen Spielfilm aus dem Jahr 2013 App ist der Familienname folgender Personen: Austin App (1902–1984), US-amerikanischer Mediävist und Holocaustleugner Eduard Ernst App (1801–1862), Kreisrat in den Kreisen Biedenkopf, Erbach und Groß-Gerau Kurt App (* 1952), deutscher Künstler Manfred App (* 1948), deutscher Musikverleger Peter Wilhelm App (1803–1855), deutscher Porträt- und Historienmaler, Hofmaler in Darmstadt Rolf App (* 1953/1954), Schweizer Journalist Urs App (* 1949), Schweizer Forscher app steht für: Apma (ISO-639-3-Code), Penama-Sprache auf der Pentecost-Insel, Neue Hebriden, Vanuatu .app, Top-Level-Domain .app, häufige Dateinamenserweiterung für Applications in diversen Programmen, siehe Liste von Dateinamenserweiterungen/A APP steht für: APP Pharmaceuticals, ein US-Pharmaunternehmen Acta Palaeontologica Polonica, eine wissenschaftliche Zeitschrift Actinobacillus pleuropneumoniae, ein Bakterium, das bei Schweinen eine Lungen-Brustfell-Entzündung hervorruft Aeroperlas, eine Fluggesellschaft Africa Progress Panel, internationales Gremium zur Überwachung der Zusagen der G8-Staaten bezüglich der Entwicklung des afrikanischen Kontinents Akute-Phase-Proteine, Gruppe von körpereigenen Wirkstoffen der unspezifischen Immunantwort Alianza para el Progreso, eine peruanische Partei Alkylpolypentoside, Tenside aus pflanzlichen Ausgangsstoffen All People’s Party – mehrere Parteien Ambulante psychiatrische Pflege oder häusliche psychiatrische Fachkrankenpflege Amyloid-Precursor-Protein, ist bei der Pathogenese von Morbus Alzheimer von Bedeutung Antigua People’s Party, Partei Approach Control, ‚Anflugkontrolle‘, zuständig für die Kontrolle an- und abfliegender Flugzeuge, siehe Flugverkehrskontrolle Arbeitsgemeinschaft Psychoanalytische … - Bayern (Wikipedia)
Bayern ([ˈbaɪ̯ɐn] ; Ländercode BY; amtlich Freistaat Bayern) ist eines der 16 Länder der Bundesrepublik Deutschland und liegt in deren Südosten. Es ist das flächengrößte Land Deutschlands und mit rund 13,2 Millionen Einwohnern das zweitbevölkerungsreichste deutsche Land. Die Landeshauptstadt und bevölkerungsreichste Stadt ist München mit über 1,5 Millionen Einwohnern. Der Freistaat hat im Süden Anteil am Hochgebirge der Ostalpen und an dem bis zur Donau reichenden flachen Alpenvorland. Nördlich der Donau bestimmen Mittelgebirge wie der Bayerische Wald oder das Fichtelgebirge das Landschaftsbild. Seine staatsrechtliche Ordnung beruht auf der Verfassung des Freistaates Bayern. Die Bezeichnung Freistaat trägt Bayern seit 1918 mit der Ausrufung als Republik und dem damit verbundenen Ende des Königreichs Bayern. Bereits im Jahre 555 n. Chr. und damit rund 500 Jahre vor der Verwendung des Begriffs deutsch im heutigen Sinn ist das ältere bayerische Stammesherzogtum nachgewiesen, das Teil des fränkischen Herrschaftsbereichs wurde. Unter den Karolingern entstand erstmals ein baierisches Königtum. Nach dem Ende der Herrschaft der Karolinger erstarkte die baierische Eigenständigkeit im jüngeren bayerischen Stammesherzogtum. Mit Beginn der Herrschaft der Wittelsbacher 1180 folgte der Übergang zum Territorialstaat. Sie regierten Bayern über 700 Jahre bis 1918. Baiern war Kurfürstentum des Heiligen Römischen Reiches und ab 1806 Königreich. Durch die Verfassungen von 1808 und 1818 wurde Bayern konstitutionelle Monarchie. Bayern konnte auf dem Wiener Kongress 1814 als eine der Siegermächte einen großen Teil der Gebietsgewinne behalten; unter anderem kamen Teile Frankens, Schwabens und die neugeschaffene linksrheinische Pfalz zu Bayern. 1918 brach die Wittelsbachermonarchie in der Novemberrevolution zusammen. In der Weimarer Republik verlor Bayern seine Reservatrechte weitgehend zugunsten des Reichs. Nach der NS-Machtergreifung erfolgte schrittweise die Aushebelung sämtlicher politischen Möglichkeiten Bayerns, so des Bayerischen Landtags, aber auch der bayerischen Staatsbürgerschaft. Die Amerikanische Besatzungsmacht stellte Bayern 1945 offiziell wieder als unabhängigen Staat … - Elster (Wikipedia)
Die Elster (Pica pica) ist eine Vogelart aus der Familie der Rabenvögel. Sie besiedelt weite Teile Europas und Asiens sowie das nördliche Nordafrika. In Europa ist sie vor allem im Siedlungsraum häufig. Aufgrund ihres charakteristischen schwarz-weißen Gefieders mit den auffallend langen Schwanzfedern ist sie in Europa auch für den vogelkundlichen Laien unverwechselbar, ansonsten sieht sie dem Schildraben und der Elsterdohle ähnlich. Die Elster ist einer der wenigen bekannten Vögel, die den Spiegeltest bestehen, zusammen mit sehr wenigen anderen Nicht-Vogel-Arten. Relativ zu ihrer Größe hat das Nidopallium caudolaterale der Elster ungefähr die gleiche Größe wie der funktional entsprechende präfrontale Cortex von Schimpansen, Gorillas, Orang-Utans und Menschen. Im von der nordischen Mythologie geprägten Volksglauben galt die Elster als Bote der Todesgöttin Hel, so dass sie in Europa den Ruf des Unheilsboten bekam. Als „diebische“ Elster war sie auch im Mittelalter als Hexentier und Galgenvogel unbeliebt. Im Gegensatz dazu gilt sie in Asien traditionell als Glücksbringer und die lange Zeit als Unterart geführte nordamerikanische Hudsonelster (Pica hudsonia) ist bei den Indianern ein Geistwesen, das mit den Menschen befreundet ist. - Finanzamt (Wikipedia)
Ein Finanzamt ist eine örtliche Behörde der Finanzverwaltung. - Steuererklärung (Wikipedia)
Eine Steuererklärung ist eine mündliche oder schriftliche Auskunft einer steuerpflichtigen Person über ihre Einkommens-, Umsatz- oder Vermögensverhältnisse oder über andere für eine Steuer relevante Tatsachen, die gegenüber einer Finanzbehörde abgegeben wird. Es handelt sich um eine Erklärung im juristischen, nicht im umgangssprachlichen Sinn. Die Behörde ermittelt aus diesen Angaben die Besteuerungsgrundlagen und setzt die Steuer fest, in der Regel mit einem schriftlichen Steuerbescheid. Je nach Steuerart gibt es verschiedene Steuererklärungen, beispielsweise in Deutschland für die Einkommensteuer die Einkommensteuererklärung. - vorausgefüllte Steuererklärung (Wikipedia)
Die vorausgefüllte Steuererklärung (VaSt) ist ein kostenloser Service der deutschen Steuerverwaltung mit dem Ziel, den Bürgern die Erstellung der Einkommensteuererklärung zu erleichtern. Die auch als Abruf von Bescheinigungen (zuvor: Belegabruf) bezeichnete vorausgefüllte Steuererklärung wird seit Januar 2014 angeboten.