Das sollten Bauherren und Modernisierern über ein umfassendes Schutzkonzept fürs Eigenheim wissen.
Elektro+ erklärt, was Bauherren und Modernisierern über ein umfassendes Schutzkonzept fürs Eigenheim wissen sollten.
Ein Gewitter zieht auf, draußen blitzt und donnert es – doch im Haus läuft es wie gewohnt. Der Fernseher, der Computer, die Wallbox: Alles bleibt heil, weil die Elektroinstallation clever geplant ist. Moderne Sicherheitstechnik schützt nicht nur vor Blitzschäden, sondern auch vor alltäglichen Gefahren wie Stromschlägen. Die Initiative Elektro+ erklärt, welche Schutzmaßnahmen gesetzlich vorgeschrieben sind und wo Baufamilien und Modernisierer über die Pflicht hinaus investieren sollten.
FI-Schalter: Gesetzlich vorgeschrieben und lebensrettend
Der FI-Schalter – kurz für Fehlerstrom-Schutzeinrichtung – gehört zur Grundausstattung jeder modernen Elektroinstallation. Er erkennt kleinste Fehlerströme und schaltet in Sekundenbruchteilen ab, bevor ein gefährlicher Stromschlag entstehen kann. „Wenn zum Beispiel das Gehäuse einer defekten Waschmaschine oder eines Kühlschranks unter Spannung steht und jemand das Gerät berührt, können bereits 30 Milliampere durch den Körper fließen – genug für einen lebensgefährlichen Stromschlag“, warnt Martin Auer, Experte der Initiative Elektro+. „Der FI-Schalter unterbricht in Millisekunden den Stromfluss, bevor ernsthafte Verletzungen entstehen können.“ Die Installation von FI-Schaltern ist in bestimmten Bereichen gesetzlich vorgeschrieben: im Badezimmer, in der Sauna oder wo Starkstrom benötigt wird, etwa beim Anschluss für Elektroherd oder Induktionskochfeld, eine Wallbox oder größere Maschinen in Keller oder Garage. Je nach Haustechnik sind unterschiedliche FI-Typen erforderlich. Haushalte mit Wallbox, Photovoltaikanlage oder Wärmepumpe benötigen speziellere Ausführungen als klassische Haushalte. Der Elektrofachbetrieb wählt bei der Planung den passenden Typ aus. Hausbesitzer sollten die Schutzfunktion regelmäßig überprüfen: Alle sechs Monate, am besten zur Zeitumstellung, die Prüftaste am FI-Schalter im Sicherungskasten drücken. Schaltet das Gerät nicht ab, ist eine Überprüfung durch einen Fachbetrieb notwendig.
Überspannungsschutz: Wenn Blitze gefährlich werden
2024 schlug in Deutschland über 200.000-mal der Blitz ein, laut Blitzatlas des Informationsdienstleisters Aldis/Blids. Schlägt er im Umkreis von bis zu zwei Kilometern ein, können Überspannungen über Strom-, Internet- oder Telefonleitungen ins Haus gelangen und Geräte zerstören. Das alte Hausmittel, bei Gewitter alle Stecker zu ziehen, funktioniert heute nicht mehr. Zu viel Technik läuft rund um die Uhr: Router, Wärmepumpe, Wallbox. Die moderne Lösung ist ein durchdachter Überspannungsschutz. Ein umfassendes Schutzkonzept arbeitet zweistufig: Der äußere Blitzschutz – der klassische Blitzableiter auf dem Dach – fängt den Blitz ab und leitet ihn sicher in die Erde. Er schützt das Gebäude vor Bränden und Schäden an der Bausubstanz. Auer weist darauf hin, dass ein Blitzableiter in den meisten Fällen nicht vorgeschrieben, aber absolut zu empfehlen ist. Er ergänzt: „Eine weitere Gefahrenquelle ist, dass nur an mögliche Blitzeinschläge und die Stromversorgung gedacht wird. Aber Überspannungen gelangen genauso über Internet-, Telefon- oder TV-Leitungen ins Haus. Alle von außen ins Gebäude führenden Leitungen sollten geschützt sein.“ Hierfür dient der innere Blitzschutz. Er schützt die Technik im Haus durch Überspannungsschutzgeräte, die gestaffelt vom Hausanschluss bis zu sensiblen Endgeräten eingebaut werden. Seit 2016 ist dieser Überspannungsschutz in bestimmten Fällen vorgeschrieben. Die Norm DIN VDE 0100-443 regelt, wann Überspannungsschutzgeräte installiert werden müssen.
Pflicht oder Kür? Die Orientierungshilfe
FI-Schalter sind in den genannten Bereichen gesetzlich vorgeschrieben und gehören zur absoluten Grundausstattung. Überspannungsschutz ist in vielen Fällen ebenfalls Pflicht und praktisch immer sinnvoll. Die genauen Anforderungen hängen vom Gebäude und der vorhandenen Technik ab. Der äußere Blitzschutz ist meist keine Pflicht, aber besonders bei freistehenden Einfamilienhäusern in exponierter Lage eine wichtige Investition. Bei umfassenden Sanierungen empfiehlt es sich, auch die Sicherheitstechnik auf einen modernen Stand zu bringen. Spätestens bei Elektroinstallationen aus den 1990er Jahren oder älter sollte ein Fachbetrieb sie überprüfen.
Beratungsangebot und weitere Tipps für Baufamilien
Bauherren und Modernisierer sollten mit dem Elektrofachbetrieb auch besprechen, welche Technik geplant ist: Wallbox, Photovoltaikanlage, Wärmepumpe, Smart-Home-System. All diese Geräte müssen im Schutzkonzept berücksichtigt werden. Die Fachbetriebssuche auf www.elektro-plus.com hilft Baufamilien und Modernisierern, qualifizierte Elektrofachbetriebe in der Nähe zu finden. Weitere Informationen zum Thema Blitz- und Überspannungsschutz bietet die kostenlose Broschüre der Initiative Elektro+ im Downloadbereich.
Die Serie „Perfekt verkabelt“ wird fortgesetzt: Im neuen Jahr folgen Themen wie Smart Home und Hausautomation im Eigenheim sowie die professionelle Verkabelung fürs Homeoffice. Alle Teile der Serie sind im Pressebereich der Initiative Elektro+ zu finden.
Die Standards der Elektroausstattung in Wohngebäuden zu verbessern und Bauherr:innen und Modernisierer:innen herstellerübergreifend und markenneutral über die Vorteile einer modernen, zukunftssicheren Elektroinstallation aufzuklären, ist Anliegen der Initiative ELEKTRO+. Die Initiative vereint die Fachkompetenz führender Markenhersteller und Verbände der Elektrobranche. Weitere Informationen unter www.elektro-plus.com
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- blitzschutz (Wikipedia)
Unter einer Blitzschutzanlage (englisch Lightning Protection System, LPS) versteht man Vorkehrungen gegen schädliche Auswirkungen von Blitzeinschlägen auf bauliche Anlagen. Einen absoluten Schutz bietet eine Blitzschutzanlage nicht. Durch die hohe Stromstärke der elektrischen Entladung erhitzen sich die auf dem Pfad des Blitzes liegenden Objekte und können in Brand geraten. Das in porösen Materialien enthaltene Wasser sowie in Holzbauteilen enthaltene Harze und Öle können explosionsartig verdampfen. Das starke elektromagnetische Feld induziert Spannungen in parallel verlaufenden elektrischen Leitungen und metallischen Rohrleitungen und kann daran angeschlossene elektronische Geräte beschädigen. Man unterscheidet zwischen dem äußeren Blitzschutz durch Blitzableiter und dem inneren Blitzschutz, der vornehmlich dem Schutz vor elektrischen Überspannungen dient, die sich über Rohr- und Leitungsnetze verbreiten und noch in über einem Kilometer Entfernung Schäden verursachen können. - eigenheim (Wikipedia)
Ein Einfamilienhaus, auch Einfamilienwohnhaus oder Familienhaus, ist ein Gebäude, das als Wohnhaus für eine Familie dient (allgemeiner: für eine überschaubare Gruppe von Menschen, die einen gemeinsamen Haushalt führen, wie Wohngemeinschaften oder Paare) und eine Wohneinheit enthält. Es gehört zu den Gebäuden mit nur einer „Nutzungseinheit“ – im Gegensatz zum Mehrfamilienwohnhaus. Einfamilienhäuser stehen in der Regel im Eigentum des Nutzers und werden dann Eigenheim genannt. Ein Eigenheim stellt eine Variante des Wohneigentums dar. Laut Statistischem Bundesamt besaßen 2018 30,7 % der Haushalte in Deutschland ein Einfamilienhaus. Seltener werden Einfamilienhäuser vom Eigentümer an einen anderen Nutzer vermietet. 2022 standen in Deutschland 13 Millionen Einfamilienhäuser. Das sind 31 % aller Wohnungen in Wohngebäuden. 3,2 Millionen waren Zweifamilienhäuser (15,2 % aller Wohnungen) und 3,3 Millionen waren Mehrfamilienhäuser (52,5 % aller Wohnungen). Somit waren 66,7 % aller Wohngebäude in Deutschland Einfamilienhäuser, zusammen mit den Zweifamilienhäusern waren es 83 %. - elektroinstallation (Wikipedia)
Elektroinstallation bezeichnet in der Regel elektrische Anlagen für Nieder-, Kleinspannung und Signalübertragung sowie deren Herstellung. Im engeren Sinne wird darunter die Stromversorgung für elektrische Betriebsmittel wie der Beleuchtung in der Gebäude- bzw. Hausinstallation verstanden. Ähnliche Verfahren und Materialien werden jedoch ebenso in industriellen Anlagen und Schaltschränken sowie in Verkehrsmitteln angewandt. - fehlerstrom (Wikipedia)
Ein Fehlerstrom ist ein elektrischer Strom, der aufgrund eines Isolationsfehlers über eine gegebene Fehlerstelle fließt. Dieser Fehlerstrom ist in der Regel ein Strom, der einen ohmschen Ursprung hat und je nach Anwendung und elektrischer Anlage unterschiedliche von der Netzfrequenz abweichende Frequenzen haben kann. Um den Zustand einer elektrischen Anlage beurteilen zu können, müssen Fehlerströme in der Anlage rechtzeitig erkannt werden. Damit es aufgrund von Fehlerströmen nicht zu einem Personenschaden oder einem Brand kommen kann, müssen Fehlerströme durch entsprechende Schutzeinrichtungen so weit wie möglich unterbunden werden. - Schutzkonzept (Wikipedia)
Schutzmaßnahme steht für: eine Maßnahme gegen den elektrischen Schlag infolge gefährlicher Berührungsspannung, siehe Schutzmaßnahme (Elektrotechnik) Schutzleitungssystem im IT-Netz eine grenzüberschreitende zivilrechtliche Maßnahme zum temporären Schutz von Personen, siehe Verordnung (EU) Nr. 606/2013 (Schutzmaßnahmen-Verordnung) eine grenzüberschreitende strafrechtliche Maßnahme zum temporären Schutz von Personen, siehe Richtlinie 2011/99/EU über die Europäische Schutzanordnung eine Maßnahme der elektronischen Kriegsführung, siehe Elektronische Schutzmaßnahmen (EloSM) eine Maßnahme zum Schutz von Boden, Wasser und Luft im Pflanzenbau, siehe Schutzmaßnahmen im Integrierten Pflanzenbau eine Maßnahmen zu Abwehr sogenannter böser Kräfte, siehe Apotropaion Abstandsaktive Schutzmaßnahmen in der Militärtechnik Tatort: Schutzmaßnahmen, Fernsehfilm aus der Krimireihe Tatort Siehe auch: Liste aller Wikipedia-Artikel, deren Titel mit Schutzmaßnahmen beginnt Liste aller Wikipedia-Artikel, deren Titel Schutzmaßnahmen enthält Liste aller Wikipedia-Artikel, deren Titel mit Schutzmaßnahme beginnt Liste aller Wikipedia-Artikel, deren Titel Schutzmaßnahme enthält Schutz Protektion Protektor - Überspannungsschutz (Wikipedia)
Unter Überspannungsschutz wird der Schutz elektrischer und elektronischer Geräte vor zu hohen elektrischen Spannungen durch Überspannungsschutz-Einrichtungen (ÜSE; engl. surge protection device, SPD) verstanden. Überspannungen können durch einen Blitz, durch kapazitive oder durch induktive Einkopplungen anderer elektrischer Systeme hervorgerufen werden. Auch elektrostatische Entladungen (ESD), die schon bei einfachen Handhabungen entstehen können, können Überspannungen hervorrufen. Der Überspannungsschutz ist Teil der DIN-Blitzschutznorm VDE 0185. Diese Norm ist im Jahr 2002 überarbeitet und in 4 Teilen herausgegeben worden. Diese Norm ist übergegangen in die VDE 0185-305(2007) mit 3 Teilen.