Rund 100 Apotheken im Land sind Demenz Partner

Wichtige Unterstützung für Betroffene und Angehörige

Rund 100 Apotheken im Land sind Demenz Partner

Apotheker helfen Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen

Stuttgart – 170 Teilnehmende aus rund 100 baden-württembergischen Apotheken haben sich im Herbst als „Demenz Partner“-Apotheken fortgebildet. Sie absolvierten eine gemeinsame Online-Schulung des Landesapothekerverbands Baden-Württemberg (LAV) und der Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg e.V. | Selbsthilfe Demenz (AGBW). Das breite Interesse zeigt: Apotheken wollen Menschen mit Demenz und deren Familien im Alltag noch besser begleiten und vor Ort in den Stadtteilen und Gemeinden eine niedrigschwellige Anlaufstelle sein.

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Demenz wird in den kommenden Jahren durch den demographischen Wandel eine immer größere gesellschaftliche und gesundheitspolitische Herausforderung darstellen. Die Zahl der Menschen mit Demenz steigt stetig, ebenso der Unterstützungsbedarf von Angehörigen. Damit wächst die Bedeutung eines breit gefächerten Netzes an niedrigschwelligen Hilfsangeboten. Apotheken spielen dabei eine wichtige Rolle: Sie sind wohnortnah, gut erreichbar und täglich im direkten Kontakt mit Betroffenen. Viele Apothekenteams möchten diese Stärke aktiv einbringen – mit ihrem pharmazeutischen Fachwissen, Sensibilität und der sozialen Kompetenz als Vermittler zwischen unterschiedlichen Versorgungsebenen.

Denn: Apotheken kennen ihre Kundinnen und Kunden oft über Jahre hinweg. Dadurch bemerken Apothekenteams häufig frühzeitig Veränderungen, die auf eine Demenz hindeuten könnten. „Mit der Schulung haben wir alle Teammitglieder für das Thema sensibilisiert, um Erkrankte oder Angehörige empathisch und kompetent zu unterstützen. Hier kann der Fokus beispielsweise auf der Arzneimitteleinnahme liegen. Aber Apotheken fungieren auch als Netzwerkpartner und können Hilfsangebote oder Beratungsstellen benennen“, erklärt Friederike Habighorst-Klemm, Patientenbeauftragte und Vorstandsmitglied im LAV.

Die Apothekenteams wurden praxisnah geschult, wie sich Demenz auf Wahrnehmung und Kommunikation auswirkt und wie Apotheken im Alltag auf diese Problematik reagieren können – etwa durch klare Gesprächsführung, einfache Erklärungen zur Arzneimitteleinnahme oder auch dem Hinweis auf eine angepasste Medikation. „Das Wissen um Symptome und Bedürfnisse von Menschen mit Demenz ist die Grundlage für Verständnis und einen angemessenen Umgang“, weiß Ute Hauser, Geschäftsführerin der Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg.

Alle teilnehmenden Apotheken erhielten auf die Zielgruppe zugeschnittenes Informationsmaterial sowie das Demenz Partner-Label für den Aushang. Kundinnen und Kunden erkennen damit sofort: Diese Apotheke ist speziell geschult und unterstützt Menschen mit Demenz. Betroffene und Angehörige können sich direkt an solche Apotheken wenden oder die Beratungshotline der Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg nutzen. Unter der Rufnummer 0711 / 24 84 96-63 oder per Mail beratung@alzheimer-bw.de erhalten sie fundierten Rat und auf Wunsch Hinweise zu einer qualifizierten „Demenz Partner“-Apotheke in ihrer Nähe. Mit dem wachsenden Netzwerk gut geschulter Apotheken könne die Unterstützung für Menschen mit Demenz im Land weiter gestärkt werden, so Ute Hauser.

Der Landesapothekerverband Baden-Württemberg e. V. setzt sich für die unabhängige Beratung von Patient:innen, Gesundheitsprävention und die sichere Abgabe von Arzneimitteln ein. In Baden-Württemberg gibt es rund 2.150 öffentliche Apotheken. Der Verband vertritt die wirtschaftlichen und politischen Interessen seiner Mitglieder. Um das Wohl der Patient:innen kümmern sich im Land neben den approbierten Apothekerinnen und Apothekern auch rund 15.000 Fachangestellte, überwiegend Frauen, in Voll- oder Teilzeit. Der Landesapothekerverband Baden-Württemberg e. V. ist zertifiziert nach DIN EN ISO 9001 : 2015.

Weitere Informationen unter www.apotheker.de
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Kontakt
Landesapothekerverband Baden-Württemberg
Frank Eickmann
Hölderlinstr. 12
70174 Stuttgart
0711/22334-77
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http://www.apotheker.de

Themenrelevante Wikipedia-Infos:
  • alzheimer (Wikipedia)
    Alzheimer steht für: Alzheimer-Krankheit, eine Form der Demenz Alzheimer ist der Familienname folgender Personen: Alfred Alzheimer (1875–1949), deutscher Landwirtschaftslehrer und Pflanzenzüchter Alois Alzheimer (1864–1915), deutscher Psychiater und Neuropathologe Alois Alzheimer (Manager) (1901–1987), deutscher Jurist und Versicherungsmanager Heidrun Alzheimer (* 1959), deutsche Volkskundlerin Karl Alzheimer (1862–1924), deutscher Jurist, Staatsanwalt und Ministerialrat Siehe auch: Alsheimer
  • Apotheke (Wikipedia)
    Als Apotheke wird ein Ort bezeichnet, an dem Arzneimittel und Medizinprodukte abgegeben, geprüft und hergestellt werden. Zudem ist es eine Hauptaufgabe des Apothekers und des übrigen Apothekenpersonals, die Kunden zu beraten, sie über unerwünschte Wirkungen aufzuklären und mögliche Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln aufzudecken. Zusätzlich zu der Abgabe von Medikamenten verkaufen Apotheken auch „apothekenübliche Artikel“ wie Nahrungsergänzungsmittel, kosmetische Erzeugnisse und weitere Waren mit gesundheitsförderndem Bezug.
  • Arzneimittel (Wikipedia)
    Ein Arzneimittel (abgeleitet von „Arznei“, mittelhochdeutsch arzenīe, auch erzenīe und ertzney: „Heilkunde, Heilkunst, Heilmittel, Arzneimittel, Pharmazie“; verwandt mit „Arzt“) oder gleichbedeutend Medikament (lateinisch, abgeleitet wie medicina von derselben Wurzel med-, medicamentum und medicamen sowie remedium: „Heilmittel“), genannt auch Pharmakon und Therapeutikum, ist ein Stoff (Arzneistoff) oder eine Zubereitung aus Stoffen, der bzw. die „zur Heilung oder zur Verhütung menschlicher Krankheiten“ bestimmt ist oder sich zur Beeinflussung physiologischer Funktionen eignet oder eine medizinische Diagnose ermöglicht. Diese Definition beruht auf der ausführlicheren Formulierung im grundlegenden gesetzlichen Regelwerk der Europäischen Union (EU), der Richtlinie 2001/83/EG (Gemeinschaftskodex für Humanarzneimittel). Die Definition aus den EU-Richtlinien ist mittlerweile in etliche nationale Arzneimittelgesetze eingeflossen, darunter auch in das deutsche Arzneimittelgesetz. Der gelegentlich synonym gebrauchte Begriff Heilmittel wurde bereits im 19. Jahrhundert auch als Überbegriff angesehen und wurde in der deutschen Gesetzgebung um 1981 bewusst (zur Aussonderung aus der Erstattungspflicht der Krankenkassen) vom „Arzneimittel“ unterschieden. Arzneimittel für Tiere (Tierarzneimittel) wurden in der EU mit Wirkung zum 28. Januar 2022 in ein eigenes Recht ausgegliedert. Die Bezeichnung Arznei aus der gehobenen Allgemeinsprache und frühere Bezeichnung von „zur Abgabe an den Verbraucher hergerichtete Arzneimittel“ um 1980 gebräuchlich gewesen, wird in der Fachsprache nicht mehr verwendet. Die Wortform Arzenei ist veraltet. Die Behandlung mit Arzneimitteln wird als Medikation, Arzneimitteltherapie, Arzneitherapie, Pharmakotherapie oder medikamentöse Therapie/Behandlung bezeichnet.
  • Demenz (Wikipedia)
    Die Demenz ([deˈmɛnʦ], lateinisch dementia ‚Wahnsinn‘, ‚Torheit‘) ist ein Muster von Symptomen unterschiedlicher Erkrankungen, deren Hauptmerkmal eine Verschlechterung von mehreren geistigen (kognitiven) Fähigkeiten im Vergleich zum früheren Zustand ist. Sie kann durch verschiedene nicht-degenerative und degenerative Erkrankungen des Gehirns entstehen. Der Begriff leitet sich ab von lateinisch demens ‚unvernünftig‘ (ohne mens, das heißt‚ ohne ‚Verstand‘, ‚Denkkraft’ oder ‚Besonnenheit‘ seiend) und kann mit ‚Nachlassen der Verstandeskraft’ übersetzt werden. Das Symptombild der Demenz umfasst Einbußen an kognitiven, emotionalen und sozialen Fähigkeiten. Vor allem betroffen sind das Kurzzeitgedächtnis, das Denkvermögen, die Sprache und die Motorik; bei einigen Formen kommt es auch zu Veränderungen der Persönlichkeit. Kennzeichnend für die Demenz ist der Verlust von Denkfähigkeiten, die im Lebensverlauf erworben wurden (im Gegensatz z. B. zur angeborenen Minderbegabung). Heute sind die Ursachen einiger Demenzen geklärt, bei vielen Formen gibt es jedoch noch keine eindeutigen, unumstrittenen Erkenntnisse zur Entstehung. Einige wenige Formen von Demenz sind reversibel, bei einigen anderen Formen sind in begrenztem Umfang therapeutische Interventionen möglich; diese können allerdings lediglich das Auftreten bestimmter Symptome verhindern. Die Alzheimer-Krankheit ist mit 60 bis 70 % aller Fälle die häufigste Ursache einer Demenz. Im März 2023 gab die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Zahl der von Demenz betroffenen Menschen mit weltweit über 55 Millionen an.
  • Pflege (Wikipedia)
    Unter Pflege fallen alle unterstützenden Maßnahmen und Handlungen, die der Erhaltung, Wiederherstellung oder Anpassung von physischen, psychischen und sozialen Funktionen und Aktivitäten des alltäglichen Lebens dienen. Pflege stellt ein unerlässliches Element der gesundheitlichen Versorgung und sozialen Absicherung dar. Sie ist im Laufe der Zeit zu einem eigenständigen Bereich im Gesundheitswesen geworden und beinhaltet eine Reihe spezifischer Berufsbilder. Verschiedene Organisationen haben Definitionen entwickelt, um den Begriff Pflege zu definieren und eine Abgrenzung zwischen professioneller und nichtberuflicher Pflege zu ermöglichen.
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