In der Produktionshalle laufen alle Maschinen auf Hochtouren, untereinander tauschen sie in Echtzeit für den Betrieb wichtige Daten aus. Plötzlich kommen die Anlagen jedoch zum Stillstand, ein Netzwerkproblem führt zum Ausfall der gesamten Produktion. Ein solches Szenario lässt sich in vielen Fällen bereits im Vorfeld verhindern. Dazu müssen schon kleinere Anzeichen für Probleme identifiziert werden können – die Erkennung von Anomalien hilft, Ausfälle in OT-Umgebungen zu vermeiden. Da die Operative Technologie (OT) in vielen Industrieumgebungen mit dem IT-Netzwerk verbunden und damit zunehmenden Cybersicherheitsbedrohungen ausgesetzt ist, darf ein Frühwarnsystem nicht fehlen.
Kommentar von Daniel Sukowski, Global Business Developer bei Paessler GmbH
Durch die Anbindung an Unternehmensnetzwerke können OT-Sicherheitsvorfälle ganze Produktionslinien zum Stillstand bringen, teure Anlagen beschädigen und Sicherheitsrisiken verursachen. Zuletzt haben Cyberangriffe auf industrielle Sektoren deutlich zugenommen, etwa auf industrielle Steuerungssysteme, SPS, HMI oder Sensoren. Traditionell wird bei OT-Netzwerken mehr Wert auf operative Funktionalität und Zuverlässigkeit als auf Sicherheitsmaßnahmen gelegt. Herkömmliche IT-Sicherheitstools wie Firewalls und Antivirensoftware bieten wohl einen gewissen Schutz, können OT-Umgebungen jedoch nicht vollständig sichern. Zwar können diese Sicherheitstools bekannte Bedrohungen und Signaturen erkennen, aber keine unbekannten Bedrohungen abwehren. Es stellt sich also die Frage, wie sich Probleme rechtzeitig im Vorfeld anhand von Verhaltensänderungen und anderen Indikatoren feststellen lassen, bevor Malware-Signaturen zu erkennen sind.
Mit Netzwerk-Monitoring Auffälligkeiten rechtzeitig erkennen
Die Erkennung von Anomalien ist ein unverzichtbares Werkzeug, um Abweichungen von regulären Mustern zu finden. Diese können auf Sicherheitsverletzungen oder Ausfälle von Geräten hindeuten, die den Produktionsbetrieb möglicherweise stören. Doch was zeichnet eine effiziente Erkennung von OT-Anomalien überhaupt aus?
Die Erkennung von Anomalien beginnt damit, dass Sie sich Wissen darüber aneignen, was in Ihrer spezifischen Umgebung überhaupt normales Verhalten ist. Monitoring-Tools analysieren industrielle Netze kontinuierlich. Dies geschieht durch die Sammlung von Daten aus verschiedenen Quellen, um Basiswerte zu definieren. Dazu gehören unter anderem:
– Traffic zwischen industriellen Geräten;
– Kommunikationsmuster zwischen SPS und HMI;
– typische Befehlssequenzen in industriellen Protokollen;
– normale Betriebsparameter für Geräte;
– erwartete Datenflüsse über IT-/OT-Grenzen hinweg.
Nach Festlegung dieses Basiswerte können Monitoring-Tools Änderungen erkennen, die Sicherheitsbedrohungen oder betriebliche Herausforderungen darstellen können. In Industrieumgebungen ermöglicht Netzwerk-Monitoring mehrere Methoden zur Erkennung von Anomalien:
– Ungewöhnliche Werte lassen sich erfassen, indem Abweichungen von festgelegten historischen Mustern zu denselben Zeiten an verschiedenen Tagen oder Wochen identifiziert werden. Dies eignet sich gut zur Erkennung von ungewöhnlichen Mustern im Traffic, die auf Datendiebstahl oder unbefugte Befehle hinweisen können.
– Mit bestimmten Grenzwerten für wichtige Parameter können Warnmeldungen aktiviert werden, wenn die Messwerte die normalen Werte überschreiten.
– Mit leistungsstarken Sensoren können Berechnungen aus verschiedenen Sensorwerten entwickelt werden. So lassen sich verdächtige Verhalten analysieren, indem das Verhältnis zwischen Produktionsvolumen und Netzwerkverkehr berechnet wird.
– Mit dem Monitoring unterschiedlicher industrieller Protokolle wie Modbus TCP und OPC UA können Benutzer über abnormale Befehle oder nicht sequenzielle Vorgänge benachrichtigt werden, die auf Manipulationsversuche hindeuten können.
– Monitoring-Lösungen durch Integration mit spezialisierten OT-Tools zu kombinieren, erhöht die Sicherheit.
Operative Vorteile der Anomalieerkennung
– Frühwarnung bei Geräteproblemen: Auf ungewöhnliche Verhaltensmuster folgen oft Geräteausfälle. Durch frühzeitige Erkennung von Anomalien können Wartungsteams Servicearbeiten im Voraus planen, bevor es zu Produktionsausfällen kommt.
– Qualitätskontrolle: Abweichungen von Prozessparametern führen zu Problemen bei der Produktqualität. Proaktives Netzwerk-Monitoring hilft bei der Erkennung von abnormalen Zuständen, die die Produktionsqualität beeinträchtigen könnten.
– Energieoptimierung: Ineffizienzen oder Probleme bei Geräten lassen sich durch abnormale Energieverbrauchsmuster aufdecken. Das Monitoring dieser Muster hilft bei der Optimierung des Energieverbrauchs.
– Compliance-Dokumentation: Kontinuierliches Monitoring liefert den Nachweis, dass die Betriebsprozesse innerhalb der festgelegten Grenzen bleiben.
Sechs Schritte zur Implementierung von Netzwerk-Monitoring für die Erkennung von OT-Anomalien
– Beginnen Sie mit einer gründlichen Bestandsaufnahme: Systeme, die Sie nicht inventarisiert haben, können auch nicht geschützt werden. Führen Sie vollständige Aufzeichnungen über jedes Gerät, jede Verbindung und über die Kommunikationsmuster innerhalb Ihrer OT-Umgebung.
– Implementieren Sie in Phasen: Beginnen Sie mit dem Monitoring wichtiger Systeme und erweitern Sie den Umfang, sobald Sie Fachwissen und Sicherheit aufgebaut haben.
– Passen Sie die Schwellenwerte sorgfältig an: Fehlalarme können zu einer Alarmmüdigkeit führen. Legen Sie nach sorgfältiger Überlegung geeignete Schwellenwerte für Ihre spezifische Umgebung fest.
– Erstellen Sie benutzerdefinierte Dashboards: Mit Mapping-Tools können Betreiber und Sicherheitsteams den Zustand und die Sicherheit der OT über visuelle Dashboards überwachen.
– Entwickeln Sie klare Reaktionsverfahren: Alle Teammitglieder müssen die erforderlichen Maßnahmen verstehen, wenn Anomalien erkannt werden. Führen Sie schriftliche Protokolle für die Reaktion auf verschiedene Alarmkategorien.
– Regelmäßige Überprüfungen und Aktualisierungen: Industrielle Umgebungen verändern sich im Laufe der Zeit. Überprüfen und überarbeiten Sie Ihre Überwachungskonfiguration regelmäßig, um ihre Wirksamkeit aufrechtzuerhalten.
Fazit
Die zunehmende Vernetzung von OT- und IT-Systemen macht Produktionsumgebungen anfälliger für Störungen und Angriffe. Eine zuverlässige Erkennung von Anomalien ist daher beim Monitoring unverzichtbar, um Ausfälle, Sicherheitsvorfälle und Qualitätsprobleme frühzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen zur Behebung einzuleiten. Entscheidend ist, die spezifischen Standards der eigenen OT-Umgebung zu kennen und Abweichungen konsequent zu überwachen. Wer OT-Monitoring schrittweise implementiert, klare Prozesse definiert und seine Systeme regelmäßig überprüft, schafft die Grundlage für mehr Sicherheit, Effizienz und Stabilität im industriellen Betrieb.
Paessler bietet Monitoring-Lösungen für Unternehmen unterschiedlicher Branchen und Größen an, von kleinen Unternehmen, über den Mittelstand bis hin zu Großkonzernen. Paessler arbeitet mit renommierten Partnern zusammen, um sich gemeinsam den Monitoring-Herausforderungen einer sich immer schneller verändernden Welt zu stellen. Seit 1997, als PRTG Network Monitor auf den Markt kam, verbindet Paessler sein tiefgreifendes Monitoring-Wissen mit Innovationsgeist. Heute vertrauen mehr als 500.000 Anwender in über 190 Ländern auf PRTG und andere Paessler Lösungen, um ihre komplexen IT-, OT- und IoT-Infrastrukturen zu überwachen. Die Produkte von Paessler befähigen Nutzer, aus Daten umsetzbares Wissen zu erlangen, und helfen ihnen so, ihre Ressourcen zu optimieren.
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- Cybersecurity (Wikipedia)
Informationssicherheit ist ein Zustand von technischen oder nicht-technischen Systemen zur Informationsverarbeitung und -speicherung, der die Schutzziele Vertraulichkeit, Verfügbarkeit und Integrität sicherstellen soll. Informationssicherheit dient dem Schutz vor Gefahren bzw. Bedrohungen, der Vermeidung von wirtschaftlichen Schäden und der Minimierung von Risiken. In der Praxis orientiert sich die Informationssicherheit im Rahmen des IT-Sicherheitsmanagements unter anderem an der internationalen ISO/IEC-27000-Reihe oder dem US-System der System and Organization Controls (SOC). Im deutschsprachigen Raum ist ein Vorgehen nach IT-Grundschutz verbreitet. Im Bereich der Evaluierung und Zertifizierung von IT-Produkten und -systemen findet die Norm ISO/IEC 15408 (Common Criteria) häufig Anwendung. Die Normenreihe IEC 62443 befasst sich mit der Informationssicherheit von „Industrial Automation and Control Systems“ (IACS) und verfolgt dabei einen ganzheitlichen Ansatz für Betreiber, Integratoren und Hersteller. - Cybersicherheit (Wikipedia)
Informationssicherheit ist ein Zustand von technischen oder nicht-technischen Systemen zur Informationsverarbeitung und -speicherung, der die Schutzziele Vertraulichkeit, Verfügbarkeit und Integrität sicherstellen soll. Informationssicherheit dient dem Schutz vor Gefahren bzw. Bedrohungen, der Vermeidung von wirtschaftlichen Schäden und der Minimierung von Risiken. In der Praxis orientiert sich die Informationssicherheit im Rahmen des IT-Sicherheitsmanagements unter anderem an der internationalen ISO/IEC-27000-Reihe oder dem US-System der System and Organization Controls (SOC). Im deutschsprachigen Raum ist ein Vorgehen nach IT-Grundschutz verbreitet. Im Bereich der Evaluierung und Zertifizierung von IT-Produkten und -systemen findet die Norm ISO/IEC 15408 (Common Criteria) häufig Anwendung. Die Normenreihe IEC 62443 befasst sich mit der Informationssicherheit von „Industrial Automation and Control Systems“ (IACS) und verfolgt dabei einen ganzheitlichen Ansatz für Betreiber, Integratoren und Hersteller. - Monitoring (Wikipedia)
Monitoring ist die Überwachung von Vorgängen. Es ist ein Überbegriff für alle Arten von systematischen Erfassungen (Protokollierungen), Messungen oder Beobachtungen eines Vorgangs oder Prozesses mittels technischer Hilfsmittel oder anderer Beobachtungssysteme. Eine Funktion des Monitorings besteht darin, bei einem beobachteten Ablauf oder Prozess festzustellen, ob dieser den gewünschten Verlauf nimmt und bestimmte Schwellenwerte eingehalten werden, sowie Trends und die Veränderung der Steilheit derselben zu erkennen, um andernfalls steuernd eingreifen zu können. Monitoring ist deshalb ein Sondertyp des Protokollierens. - OT (Wikipedia)
OT steht als Abkürzung für: Oberer Totpunkt, Position von Kurbelwellen eines Kurbeltriebes, siehe Totpunkt Occupational Therapy, englische Bezeichnung für Ergotherapie Offene Tür (Jugendhilfe), Arbeitskonzept der Kinder- und Jugendbetreuung Offensive Tackle, Position beim American Football, siehe Offensive Line Off-topic, Begriff des Netzjargons Ohne Tarifbindung, Mitgliedschaft eines Arbeitgebers ohne Tarifbindung in einem Arbeitgeberverband, siehe OT-Mitgliedschaft Old Tablers, Seniorenorganisation, siehe Round Table OpenType, Konzept für die Entwicklung von Computerschriften Operating Thetan, Teil der Theorie von Scientology Operational Technology, Datenverarbeitung produzierender Systeme, siehe Informationstechnik #Gebiete Optatam totius, Dekret der römisch-katholischen Kirche Optimalitätstheorie (englisch optimality theory), linguistische Theorie Ordo Teutonicus, Namenszusatz für Mitglieder des Deutschen Ordens Organisation Todt, Bauorganisation im nationalsozialistischen Deutschland Orientierungstauchen, Sportart Originaltitel, ursprünglicher Titel eines Werkes im Unterschied zum Titel einer Übersetzung oder Neufassung Orthopädietechnik, siehe Orthopädietechnik-Mechaniker Ortsteil, Teil eines Ortes bzw. einer Stadt oder Gemeinde Overtime, Verlängerung im American Football, siehe American Football #Overtime Overtime, Verlängerung im Basketball, siehe Basketball #Overtime Overtime (Eishockey), Verlängerung im Eishockey Oxytocin, Hormon Zeitungen: Obermain-Tagblatt, regionale Tageszeitung in Oberfranken, Bayern Offenburger Tageblatt, regionale Tageszeitung in Offenburg, Baden-Württemberg Oltner Tagblatt, regionale Tageszeitung in Olten, Kanton Solothurn Codes: Aeropelican Air Services (IATA-Code), australische Zubringerfluggesellschaft Katar (ICAO-Code), Staat in Asien Orange2fly (IATA-Code), griechische Charterfluggesellschaft Unterscheidungszeichen auf Kfz-Kennzeichen: Italien: ehemalige Provinz Olbia-Tempio auf Sardinien Niederlande: Sattelauflieger Rumänien: Kreis Olt Tschechien: Ostrava-město (auslaufend) Ungarn: Oldtimer oT steht für: ohne Text, Begriff des Netzjargons, siehe Liste von Abkürzungen (Netzjargon) #O Ot steht für: Ot, Buchstabe des …