Militärische Mobilität ohne Bürokratie

(Bildquelle: Cybernetica)

Ab heute und noch bis zum 24 Oktober 2025 wird das Secure Digital Military Mobility System (SDMMS) Konsortium in der estnischen Hauptstadt Tallinn eine umfassende Demonstration seiner Plattform für die militärische Mobilität geben. Die Plattform wird den Mitgliedern des Konsortiums, Vertreter:innen der Verteidigungsministerien der Mitgliederländer sowie NATO-Mitgliedstaaten vorgestellt. Zum erweiterten Publikum gehören auch weitere Parteien mit Interesse an der Plattform und ihrem Potenzial, die militärische Mobilität in Europa zu transformieren.

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Das Secure Digital Military Mobility System (SDMMS), eine innovative Plattform für die militärische Mobilität innerhalb Europas und der NATO, adressiert eine der größten Herausforderungen in der Verteidigungszusammenarbeit: die zeitaufwändigen Verwaltungsprozesse, um die Bewegung von Verteidigungspersonal und Ausrüstung über Ländergrenzen zu ermöglichen. Heutzutage nehmen Grenzübertrittsverfahren (engl.: Cross-Border Movement Permission, kurz: CBMP) in Europa zum Teil mehrere Wochen in Anspruch. Die SDMMS-Plattform verkürzt diesen Zeitraum auf drei bis fünf Tage – unter Wahrung strengster Sicherheitsstandards.

Die Plattform ermöglicht die Echtzeit-Koordination zwischen Verteidigungsministerien, einen sicheren länderübergreifenden Datenaustausch unter Einhaltung jährlicher Genehmigungsverfahren. Basierend auf der bewährten Unified eXchange Platform (UXP) von Cybernetica, die E-Governance in nunmehr 14 Ländern unterstützt, stellt die SDMMS-Plattform zeitgemäße Cybersicherheit, Interoperabilität mit bestehenden Militärsystemen wie LOGFAS EVE sowie einen nahtlosen Betrieb in heterogenen IT-Umgebungen sicher.

Die SDMMS-Plattform entsteht in einem Industriekonsortium aus Unternehmen aus elf europäischen Ländern. Alle Partner bringen ihre Beiträge zur Weiterentwicklung ein. Geleitet wird das Vorhaben vom estnischen Technologieunternehmen Cybernetica und mitgefördert durch den Europäischen Verteidigungsfonds (EDF). Das Konsortium wird die Funktionalitäten der Plattform für verschiedene Nutzerrollen in den Verteidigungsministerien der teilnehmenden Länder demonstrieren: Deutschland, Polen, Tschechien, Niederlande, Estland, Lettland, Litauen, Luxemburg, Rumänien, Bulgarien und Norwegen. Darüber hinaus haben Belgien, Frankreich, Finnland, Schweden und die USA Interesse bekundet, als Beobachter teilzunehmen. Die Demonstration dient als entscheidende Erprobungsphase, bevor die Plattform die Marktreife für den breiten Einsatz erreicht.

Arne Ansper, CTO von Cybernetica und Leiter des SDMMS-Projekts, sagt: „Angesichts des erhöhten geopolitischen Drucks auf Europa schafft unsere neue Plattform für die militärische Mobilität die Voraussetzungen, um Verteidigungspersonal und Ausrüstung schnell und einfach innerhalb der EU zu bewegen. Diese Plattform entspricht den NATO-Standards und hat sich im Rahmen von Übungen unter Realbedingungen bewährt. Sie hilft, bürokratische Hürden abzubauen. Gerade in der heutigen, sich schnell wandelnden Sicherheitslage sind moderne, vernetzte Systeme wie dieses unabdingbar für die Resilienz Europas.“

Über Cybernetica
Cybernetica entwickelt missionskritische Systeme für eine vernetzte, sichere Welt. Die Lösungen von Cybernetica sind in über 40 Ländern auf fast jedem Kontinent der Welt im Einsatz. Das Unternehmen verfügt über mehr als 25 Jahre Erfahrung in der Entwicklung von zukunftssicheren ICT-Lösungen, die sich auf Forschung & Entwicklung stützen. Cybernetica war als Schlüsselpartner in der Entwicklung von „e-Estonia“ beteiligt, das Estland als die digital fortschrittlichste Gesellschaft der Welt berühmt gemacht hat. Die einzigartige Expertise von Cybernetica reicht von digitaler Identität und sicherem Datenaustausch über Online-Wahlen, elektronische Zollabwicklung und Informationssicherheit bis hin zu Cyber-Lagebildern, Cyberabwehr sowie Überwachungssystemen an Land und auf See.

Über das SDMMS Konsortium
Die Initiative Secure Digital Military Mobility (SDMMS) vereint elf Organisationen aus zehn Mitgliedstaaten der Europäischen Union sowie aus Norwegen. Mitglieder aus Bulgarien (Defence Institute and Interconsult Bulgaria), der Tschechischen Republik (OLTIS Group), Estland (Cybernetica), Deutschland (Industrieanlagen-Betriebsgesellschaft mbH), Lettland (CyberCircle), Litauen (Baltic Institute of Advanced Technology), Luxemburg (Netcompany), Polen (ITT), den Niederlanden (Verteidigungsministerium), Norwegen (Jotne Connect) sowie Rumänien (Military Equipment and Technologies Research Agency) treiben in enger Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinweg die Verteidigungsfähigkeit Europas voran. Das Konsortium besteht aus führenden Unternehmen des ICT- und Verteidigungssektors: von Konzernen über Mid-Caps bis hin zu kleineren Unternehmen. Innerhalb des Konsortiums übernimmt Cybernetica die Projektkoordination. Diese Konstellation steht für das klare Bekenntnis, Expertise und Innovationskraft über Länder- und Unternehmensgrenzen hinweg für eine zukunftssichere Verteidigungstechnologie zu vereinen.

Über die Industrieanlagen-Betriebsgesellschaft mbH (IABG)
Die Industrieanlagen-Betriebsgesellschaft mbH (IABG) ist ein führendes europäisches Technologie-Unternehmen mit den Kernkompetenzen Analyse, Simulation & Test und Anlagenbetrieb. Der Begriff „Sicherheit“ bildet dabei das thematische Dach des
Lösungsportfolios: Sicherheit neu entwickelter Hightech-Produkte und Verkehrsmittel sowie Sicherheit von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft. In diesem Kontext erbringt die IABG technisch-wissenschaftliche Dienstleistungen für private und öffentliche Kunden in den Branchen Automotive, Bahn & Schiene, Energietechnik, Öffentlicher Sektor, Luft- und Raumfahrt sowie Verteidigung. Die IABG beschäftigt 1.200 hoch qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Stammsitz in Ottobrunn sowie in kundennahen in- und ausländischen Niederlassungen.

Kontakt
Industrieanlagen- Betriebsgesellschaft mbH
Philip Jägemann
Einsteinstraße 20
85521 Ottobrunn
+49 89 6088 2194
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https://www.iabg.de/

Themenrelevante Wikipedia-Infos:
  • Interoperabilität (Wikipedia)
    Zu dem Begriff Interoperabilität (von lateinisch opus ‚Arbeit‘ und inter ‚zwischen‘) existieren zwei unterschiedliche, jedoch sinngleiche Definitionen: Als Interoperabilität bezeichnet man die Fähigkeit zum Zusammenspiel verschiedener Systeme, Techniken oder Organisationen. Dazu ist in der Regel die Einhaltung gemeinsamer technischer Normen notwendig. Wenn zwei Systeme miteinander vereinbar sind, nennt man sie auch interoperabel. Interoperabilität ist die Fähigkeit unabhängiger, heterogener Systeme, nahtlos zusammenzuwirken, um Daten auf effiziente und verwertbare Art und Weise auszutauschen bzw. dem Benutzer zur Verfügung zu stellen, ohne dass dazu besondere Adaptierungen notwendig sind. Interoperabilität wird in vielen Bereichen als sehr wichtig eingestuft, darunter die Informatik und Telekommunikation sowie die Medizintechnik. Aber auch in Transport- und Verkehrssystemen, militärischen Systemen, der industriellen Automatisierungstechnik und dem E-Government nimmt Interoperabilität eine Schlüsselrolle ein. Interoperabilität kann in der Wirtschaft wichtig sein, um zu verhindern, dass durch Patente, Geschäftsgeheimnisse oder Fehler in der Koordination Monopolstellungen erreicht oder ausgebaut werden. Für die öffentliche Hand kann es deshalb von Vorteil sein, Interoperabilität zu fördern. Oft wird zwischen verschiedenen Formen von Interoperabilität unterschieden, zum Beispiel zwischen semantischer und konzeptioneller Interoperabilität. In Zusammenhang mit Software spricht man von syntaktischer Interoperabilität, wenn mehrere Programme dasselbe Dateiformat verwenden; im Zusammenhang mit verteilten Systemen, wenn alle Systemkomponenten dieselben Datenformate (z. B. XML oder JSON) und dasselbe Kommunikationsprotokoll (z. B. TCP, HTTP oder SOAP) verwenden. Das englische Wort interoperability wird in der Softwareentwicklung oft mit I14Y abgekürzt. Die 14 ist die Anzahl der ausgelassenen Buchstaben. (Analog dazu steht I18N für internationalization.)
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