Rund 70.000 Operationen zum Einsetzen von Brustimplantaten werden jährlich in Deutschland durchgeführt. Bei circa 25 Prozent der Patientinnen kommt es im Zuge dessen zu starken gesundheitlichen Problemen, so forschende Wissenschaftler und Ärzte. Der gemeinnützige Verein „Krank durch Brustimplantate – Wir helfen e. V.“ bietet Betroffenen, unterstützt durch einen medizinischen Beirat, eine Anlaufstelle und Hilfe.
Schönheit liegt immer im Auge des Betrachters, stellte der griechische Historiker Thukydides schon in der Antike fest. Dennoch boomt die Schönheitschirurgie, wie der Volksmund die Ästhetisch-Plastische Chirurgie nennt, auch in Deutschland immer mehr. Denn viele sind beim Blick in den Spiegel mit dem, was die Natur ihnen gegeben hat, nicht zufrieden. Gerade bei Frauen (aber auch bei Männern) steht ein größerer oder strafferer Busen oft ganz oben auf der Wunschliste der körperlichen Anpassungen. Rund 70.000 Operationen (Quelle: Statista) wurden in diesem Bereich 2024 allein in Deutschland durchgeführt, mit seit Jahren steigender Tendenz.
+++ Ein Randgruppenthema? +++
Es ist nicht nur die kleine Gruppe betroffen, die sich Doppel-D wünscht, sondern Brustkrebsbetroffene, Mütter nach Stillzeiten, Frauen nach Gewichtsabnahme, Transgender, Frauen mit Brustfehlbildungen und letztlich diejenigen, die vom Schönheitsideal stark geprägt sind.
Sowohl auf Seite der Patienten, aber auch auf der medizinischen Seite wird mit dem Thema teilweise immer sorgloser umgegangen und es ist eine Entwicklung hin zu „amerikanischen Verhältnissen“ zu befürchten, wo chirurgische Eingriffe fast so normal sind wie der Besuch beim Friseur. Eine Entwicklung, die umso verwunderlicher ist, da vermutlich bei rund einem Viertel der Patienten ernsthafte gesundheitliche Probleme, bis hin zu Krebs, auftreten. Die Dunkelziffer dürfte sehr hoch sein, da der Zusammenhang meist jahrelang nicht erkannt wird.
Dank neuer Diagnoseverfahren können die schädlichen Auswirkungen von Brustimplantaten aber immer besser aufgedeckt werden und so haben schon über 10.000 Frauen quer durch alle Bevölkerungsschichten nach Rat und Hilfe beim Krank durch Brustimplantate – Wir helfen e. V. gesucht. Der Verein mit Sitz in Kassel und Wismar wurde 2021 gegründet und entstand aus einer Facebook Gruppe die bereits seit 2018 aktiv ist und heute knapp 6.000 Mitglieder hat. Protagonistin und Initiatorin ist die heutige 1. Vorsitzende des Vereins, Birgit Schäfers. Sie selbst wurde durch Brustimplantate sehr krank.
„2010 machte ich den größten Fehlers meines Lebens, als ich mich nach Gewichtsabnahme für die OP mit Silikonimplantaten entschied. Diese waren teuer und wurden von einem renommierten Chirurgen eingesetzt, lösten sich nach und nach auf und vergifteten meinen Körper. Heute bin ich chronisch krank. Da es in Deutschland keine Anlaufstellen für Frauen wie mich gab, habe ich selbst eine geschaffen“, so Birgit Schäfers.
„Was als kleine Facebook Gruppe begann, hat heute knapp 6.000 Mitglieder und ein Netzwerk, an Medizinern, Wissenschaftlern und Rechtsexperten, die uns zur Seite stehen. So konnten wir im Laufe der Jahre schon über 10.000 Frauen helfen. Denn durch Brustimplantate geschädigte Frauen sind leider keine Randerscheinung, es betrifft weltweit unzählige Frauen“, so Schäfers weiter. Viele davon schwerst krank.
+++ Uneindeutige Symptome erschweren die Diagnostik +++
Viele Frauen haben jahrelange Ärztemarathons und unzählige Klinikaufenthalte und Diagnostik hinter sich, bevor der Verdacht auf Brustimplantate fällt. „Die Implantate haben mich fast mein Leben gekostet, denn meine Migräneattacken bis hin zur Ohnmacht, spitzten sich zu“, so Susanne Hammouch, eine der betroffenen Frauen. Mangelndes Wissen bei Frauen und Ärzten, fehlende Dokumentation und einfache Zulassungsrichtlinien für Hersteller erwecken den Eindruck von Einzelfällen, dabei gibt es unzählige Betroffene.
+++ Erste Ärzte reagieren +++
Auch dank der Aufklärungsarbeit des Vereins findet bei den Ärzten langsam ein Umdenken statt. Einer von ihnen ist Dr. Georgios Kolios, Facharzt für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie und Ltd. Arzt an der Atos Klinik Fleetinsel in Hamburg: „Ich verwende keine Brustimplantate mehr, weil man es nicht verantworten kann, einer Frau ein Medizinprodukt einzusetzen, welches krebserregend ist oder immunologische Erkrankungen auslösen kann. Wir haben genügend Möglichkeiten aus der Eigengewebsrekonstruktion.“ Dr. Kolios ist auch einer der Mitglieder des Beirates des Vereins und zeigt Frauen, die über eine Implantation nachdenken, die möglichen Alternativen auf.
+++ Billig- oder Luxusimplantat macht langfristig keinen Unterschied +++
Viele Frauen denken, dass sie mit teuren Luxusimplantaten auf der sicheren Seite sind, aber das ist ein Trugschluss, denn aktuelle Untersuchen zeigen, dass bei allen Implantaten die Durchlässigkeit der Hülle kontinuierlich zunimmt und somit die Abstoßreaktion und krankhafte Prozesse im Körper gefördert werden. Dr. Henry Dijkmann, niederländischer Wissenschaftler, hat 20 Jahre lang das Verhalten von Brustimplantaten untersucht und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass alle Implantate ab dem ersten Tag Partikel abgeben, die sich im Körper verteilen und anreichern. Muskelschmerzen, Nervenschmerzen, ständige Migräne, Chronische Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten sind nur einige der bekannten Folgen.
+++ Klare Aufklärung und Hilfe! +++
„Hätte ich damals eine richtige Beratung bekommen, hätte ich mir nie Implantate einsetzen lassen“, resümiert die Vereinsvorsitzende Birgit Schäfers. Eines der Hauptziele des Vereins Krank durch Brustimplantate – Wir helfen e. V. ist daher die Aufklärung über die Risiken von Brustimplantaten sowie die Explantationsberatung und -Begleitung. Betroffene und Interessierte können sich über den Verein und dessen Wirken unter www.krank-durch-brustimplantate.com informieren. Zudem ist der Verein in allen gängigen Social-Media Kanälen zu finden.
Gender-Hinweis:
Aus Gründen der Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachform männlich, weiblich, divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.
Interviewpartner/Studiogäste:
Sie möchten das Thema „Krank durch Brustimplantate“ redaktionell aufgreifen? Gerne vermitteln wir Ihnen Interviewpartner/Studiogäste. Sowohl Mitglieder des Vereins, betroffene Frauen denen geholfen werden konnte, als auch Mediziner/Wissenschaftler stehen Ihnen gerne für Ihre Fragen zur Verfügung. Scheuen Sie sich nicht, uns dafür zu kontaktieren.
Über den Krank durch Brustimplantate – Wir helfen e. V.
Der gemeinnützige und mildtätige Krank durch Brustimplantate – Wir helfen e. V. begleitet Frauen, die durch Brustimplantate krank geworden sind. Betroffene Frauen werden vor, während und nach der Entfernung der Implantate (Explantation) bis zur Genesung beraten und begleitet – praktisch wie seelisch.
Brustimplantate werden z. B. aus ästhetischen oder psychischen Gründen eingesetzt, wie etwa bei Brustfehlbildungen, oft auch nach einer Mastektomie aufgrund von Brustkrebs (Mammaplastik) oder im Rahmen einer Geschlechtsanpassung bei Transfrauen.
Frauen, die durch Brustimplantate krank werden, können z.B. an den komplexen Symptomen der Brustimplantat-Krankheit (Breast Implant Illness, kurz: BII) leiden oder an einem Brustimplantat-assoziierten anaplastischen großzelligen Lymphom (eine Krebserkrankung, kurz: BIA-ALCL) erkranken. Weitere Krebsarten sind inzwischen bekannt (BIA-SCC). Vielleicht entwickelt sich auch eine rheumatische oder andere Autoimmunerkrankung, ohne dass ein Zusammenhang mit den Implantaten erkannt wird.
Neben der Betreuung betroffener Frauen betreibt der Verein präventive Aufklärung bei Interesse an Brustimplantaten. Er informiert über mögliche gesundheitliche Risiken für die Frauen, aber auch für deren Kinder während Schwangerschaft und Stillphase. Der Verein vernetzt Betroffene national und international mit anderen erkrankten Frauen, außerdem mit entsprechenden Experten im Gesundheitswesen, der Forschung, der Wissenschaft sowie dem Verbraucherschutz und dem Rechtswesen.
Zudem setzt sich der Verein für die Sensibilisierung von Fachkräften im Gesundheitswesen hinsichtlich der möglichen gesundheitlichen Folgen von Brustimplantaten ein. Er informiert hier mit dem Ziel der Etablierung diagnostischer, operativer und therapeutischer Maßnahmen.
Weitere Informationen: www.krank-durch-brustimplantate.com
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Krank durch Brustimplantate – Wir helfen e. V.
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- Brüste (Wikipedia)
Die weibliche Brust (lateinisch Mamma feminina) zählt anatomisch zu den sekundären Geschlechtsmerkmalen und besteht aus Fett- und Bindegewebe sowie der Brustdrüse (Glandula mammaria). Diese kann bei stillenden Frauen durch Sekretion Muttermilch durch feine Ausführungsgänge abgeben, die auf der Brustwarze (Papilla mammae) münden. Die Brustdrüse entspricht der Milchdrüse der Säugetiere. Die biologische Funktion ist zunächst das Stillen von Säuglingen mit Muttermilch. Da jedoch die meisten weiblichen Primaten im Verhältnis zu den jeweiligen männlichen Artgenossen wesentlich geringer ausgeprägte Brüste haben als Frauen, wird angenommen, dass die weiblichen Brüste beim Menschen zusätzlich ein speziell menschlicher Sexualdimorphismus sind und ihre Anziehungskraft auf potentielle Partner eine zweite Funktion ausmacht. Die Brüste – vor allem die Brustwarzen – gehören zu den spezifischen erogenen Zonen (teilweise auch bei Männern). In der Medizin beschäftigt sich die Senologie (selten auch: Mastologie) mit der normalen Funktion (Physiologie) und mit den Erkrankungen (Pathologie) der weiblichen Brüste; eine der häufigsten schweren Erkrankungen der Brust ist der Brustkrebs. - Brustkrebs (Wikipedia)
Brustkrebs oder Mammakarzinom (von lateinisch mamma „Zitze, Brust; weibliche Brustdrüse“) ist der häufigste bösartige Tumor der Brustdrüse des Menschen. Er kommt hauptsächlich bei Frauen vor; nur etwa jede hundertste dieser Krebserkrankungen tritt bei Männern auf. In den westlichen Staaten ist Brustkrebs die häufigste Krebsart bei Frauen. Am Brustkrebs sterben mehr Frauen als an irgendeiner anderen Krebserkrankung. Die meisten Erkrankungen treten sporadisch (zufällig) auf, es gibt aber sowohl erbliche als auch erworbene Risikofaktoren. Neben der Heilung sind der Erhalt der betreffenden Brust und vor allem der Lebensqualität erklärtes Ziel der medizinischen Behandlung. Die Therapie besteht in der Regel in einer an das Erkrankungsstadium angepassten Kombination aus Operation sowie Zytostatika-, Hormon- und Strahlentherapie. Neue Ansätze aus dem Gebiet der Krebsimmuntherapie werden außerdem durch monoklonale Antikörper (wie z. B. durch die Verabreichung von Trastuzumab oder Pertuzumab) ermöglicht. Das medizinische Vorgehen basiert in hohem Maß auf Erfahrungen aus Studien, folgt oft der evidenzbasierten Medizin und ist in weltweit akzeptierten Leitlinien standardisiert. Zahlreiche nationale und internationale Programme zur Früherkennung und zur strukturierten Behandlung sollen die Letalität (Sterblichkeit) künftig senken. - Implantate (Wikipedia)
Ein Implantat (von lateinisch in- ‚hinein‘ und plantare ‚pflanzen‘) ist ein im Körper eingepflanztes künstliches Material, das permanent oder zumindest für einen längeren Zeitraum dort verbleiben soll. Dabei unterscheidet man häufig nach medizinischen, plastischen und funktionellen Implantaten. Ein Implantat kann sensorische, neurologische, kardiovaskuläre, orthopädische, schmerzstillende, kontrazeptive und kosmetische Funktionen übernehmen. Im Gegensatz zum Implantat bzw. zur Endoprothese wird eine Exoprothese außen am Körper angebracht. - kassel (Wikipedia)
Kassel (bis 1926 amtlich Cassel) ist eine kreisfreie Stadt, Verwaltungssitz des gleichnamigen Regierungsbezirkes und des Landkreises Kassel. Die einzige Großstadt Nordhessens ist nach Frankfurt am Main und Wiesbaden die drittgrößte Stadt und eines von zehn Oberzentren des Landes Hessen. Auf der Liste der Großstädte in Deutschland belegt sie Platz 40. Nach Angaben des Hessischen Statistischen Landesamtes hatte Kassel am 31. Dezember 2024 197.230 Einwohner. Die Stadt gibt für Dezember 2024 207.863 Einwohner an. Seit 1277 war Kassel Hauptstadt der Landgrafschaft Hessen, der Landgrafschaft Hessen-Kassel (von 1567 bis 1803), des Königreichs Westphalen (1807 bis 1813) und des Kurfürstentums Hessen (1814 bis 1866). Bis heute zeugen Residenzen und Schlösser davon, darunter insbesondere die Orangerie in der Karlsaue und das Schloss Wilhelmshöhe im seit 2013 zum Weltkulturerbe der UNESCO zählenden Bergpark. Mit der documenta beherbergt die Stadt zudem alle fünf Jahre eine weltweit bedeutende Ausstellung zeitgenössischer Kunst; daher trägt Kassel seit dem 19. März 1999 die amtliche Zusatzbezeichnung documenta-Stadt. Durch die Gründung der ersten Gesamthochschule Deutschlands (der heutigen Universität Kassel) wurde Kassel 1971 zur Universitätsstadt. - Männer (Wikipedia)
Männer steht für: Mann, als Plural Filme: Männer (Film), deutsche Komödie von Doris Dörrie (1985) Die Männer, US-Spielfilm von Fred Zinnemann (1950) Männer wie wir, deutsche Filmkomödie von Sherry Hormann (2004) Annies Männer, US-Filmkomödie von Ron Shelton (1988) Wahre Männer, US-Filmkomödie von Dennis Feldman (1987) Männer! – Alles auf Anfang, deutsche TV-Serie Weiteres: Männer (Lied), Lied von Herbert Grönemeyer (1984) Männer.ch, Dachverband der schweizerischen Männer- und Väterorganisationen (ab 2005) Männer (Zeitschrift), ehemaliges Lifestylemagazin für homosexuelle Männer (1987–2017) Männer (Chor), christlicher Männerchor (um 1993–1997) Männer ist der Familienname folgender Personen: Emil Männer (1893–1990), deutsch-österreichischer Sozialist, Grafiker und Verleger Hannelore Männer, später Hannelore Schneider (* um 1942), deutsche Tischtennisspielerin Jan Männer (1982–2022), deutscher Fußballspieler Karl Männer (1911–1980), deutscher Heimatpfleger Kurt Männer (1913–1942), deutscher Fußballspieler Ludwig Männer (1912–2003), deutscher Fußballspieler Matthias Männer (* 1976), deutscher Künstler Otto Männer (1935–2016), deutscher Unternehmer, Erfinder und Firmengründer Tassilo Männer (* 1974), deutscher Rockgitarrist Wilhelm Männer (1870–1923), deutscher Politiker (BBB) Siehe auch: Liste aller Wikipedia-Artikel, deren Titel mit Männer beginnt Liste aller Wikipedia-Artikel, deren Titel Männer enthält Drei Männer Menner Manner (Begriffsklärung) Mann (Begriffsklärung) - Schönheitschirurgie (Wikipedia)
Die Schönheitsoperation oder Kosmetische Operation ist ein chirurgischer Eingriff ohne medizinische Indikation. Die Schönheitsoperation dient damit einer oft nur subjektiv wahrgenommenen Verschönerung des menschlichen Körpers und grenzt sich u. a. damit etwa gegen die Körpermodifikation ab. Schönheitschirurgie und kosmetische Chirurgie sind von den medizinischen Berufsverbänden nicht als Fachgebiete definiert und dürfen, laut bundesdeutschem Verfassungsgericht, von allen in Deutschland tätigen Ärzten (außer reinen Zahnärzten) angeboten und ausgeführt werden. „Kosmetische Operationen“ sind ästhetische Operationen. Die anerkannte Ästhetische Chirurgie ist in Deutschland Teil der Facharztkompetenz Plastische und Ästhetische Chirurgie zugeordnet, in der Schweiz dem Fachgebiet Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, in Österreich dem Sonderfach Plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie. - Wismar (Wikipedia)
Die Hansestadt Wismar (plattdeutsch: Wismer) liegt an der Ostseeküste im Landkreis Nordwestmecklenburg im Land Mecklenburg-Vorpommern am südlichen Ende der durch die Insel Poel geschützten Wismarer Bucht. Sie ist die sechstgrößte Stadt von Mecklenburg-Vorpommern und das größte der 18 Mittelzentren des Landes. Die historischen Altstädte von Stralsund und Wismar wurden im Juni 2002 in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommenen. Wismar ist Kreisstadt und Sitz der Hochschule Wismar. Dank der Lage an der Ostsee, ihrer kulturhistorischen Bedeutung und der Altstadt ist Wismar ein häufig besuchtes Ziel des Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern – zunehmend auch für Kreuzfahrten. Wirtschaftlich bedeutend sind auch die industrielle Hafen- und Schiffswirtschaft etwa mit den MV Werften und Zulieferern, diverse Maschinenbauunternehmen, die Holzverarbeitung und die Solarindustrie sowie die Gastronomie und der Einzelhandel. Seit 1881 befindet sich in Wismar das Stammhaus der Warenhauskette Karstadt. Die Ostseestadt Wismar war Mitglied der Hanse und blühte im Spätmittelalter auf. Noch heute sind viele Gebäude aus dieser Zeit erhalten. Nach dem Dreißigjährigen Krieg kam die Stadt im Jahr 1648 unter die bis 1803 (de jure 1903) dauernde schwedische Herrschaft, woran das jährliche Schwedenfest erinnert. Danach gehörte sie zu Mecklenburg-Schwerin. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie ab Juni 1940 durch mehrere Luftangriffe getroffen, worunter vor allem das Gotische Viertel mit den Hauptkirchen St. Marien und St. Georgen sowie der Alten Schule litt. Viel ist inzwischen wieder aufgebaut und denkmalgerecht saniert worden.