KI, Digitale Souveränität und Inferenz – so blickt F5 auf das neue Jahr

Mit dem Jahreswechsel rückt auch der Blick nach vorn: Welche Entwicklungen werden 2026 die IT-Agenda am stärksten prägen – strategisch wie operativ? F5 bündelt dafür seine Einschätzungen zu den wichtigsten Technologietrends und Marktbewegungen des kommenden Jahres und ordnet ein, was sich in Infrastruktur, Security und digitalen Betriebsmodellen abzeichnet. Die Predictions sollen Entscheidungsträger:innen eine kompakte Orientierung geben, welche Themen 2026 an Momentum gewinnen – und wo sich frühzeitig Aufmerksamkeit lohnt. Drei Führungskräfte von F5 geben dazu ihre Einschätzungen ab.

Josh Goldfarb, Field CISO: „2026 wird Make-or-Break“

Stimmungsbarometer:unverb. KI-Analyse*

„Der KI-Hype ebbt so langsam ab. Trotzdem wird 2026 ein entscheidendes Jahr für KI. Investitionen sollen sich in Form von sichtbarem geschäftlichem Nutzen auszahlen. Wenn KI diese messbaren Ergebnisse nicht liefert, wird die Begeisterung für diese Technologie schnell nachlassen.

Für Security-Experten sind APIs und API-Erkennung der Ort, an dem KI Realität wird. APIs ermöglichen die Kommunikation und Datenübertragung zwischen verschiedenen Softwarekomponenten. Damit sind sie der Schlüssel, um theoretische KI in praktische, nutzbare Anwendungen umzusetzen und Aufgaben über Netzwerke hinweg zu automatisieren. Im Sicherheitskontext ist die API-Schicht das Bindeglied und erfordert daher Schutz, Erkennung, Reaktion und Behebung.

Die Zuweisung von mehr Budget für API-Sicherheit und API-Erkennung wird entscheidend sein, um 2026 eine bessere KI-Sicherheit zu erreichen. Andernfalls wird es nicht das Jahr sein, in dem KI einen Mehrwert liefert, sondern das Jahr, in dem erste Risse sichtbar werden.“

Bill Church, Field CTO: „Digitale Souveränität wird die größte Herausforderung im Public Sector“

„Im Public Sector ist KI-Governance nicht nur eine Frage der Compliance, sondern auch der Souveränität. Behörden weltweit erkennen zunehmend, dass sie die Verantwortung nicht an Algorithmen auslagern können. Wenn KI eine Entscheidung trifft oder beeinflusst, die Auswirkungen auf einen Bürger hat, muss vollständige Rückverfolgbarkeit gegeben sein – von der Herkunft des Modells bis hin zu jeder Eingabe und Ausgabe. Das bedeutet Datenverlustprävention bei Ein- und Ausgängen, menschliche Beurteilung bei Entscheidungen und transparente Offenlegung, wann immer jemand mit KI interagiert. Wahre Souveränität bedeutet, nicht nur zu wissen, wo sich Ihre Daten befinden, sondern auch, wer die Schlüssel dazu besitzt.“

Lori MacVittie, Distinguished Engineer: „Das Buzzword des Jahres lautet Inferenz“

Ich mache keine Vorhersagen, sondern Prognosen. Deswegen lese ich auch nicht aus Teeblättern, sondern ziehe kausale Schlussfolgerungen aus Daten und Trendlinien. Prognosen sind keine Prophezeiungen, sondern das Erkennen von Mustern anhand von Belegen. Mit anderen Worten: Ich sage nicht die Zukunft voraus. Ich achte nur auf die Teile der Gegenwart, die andere ignorieren. In diesem Sinne verrate ich die fünf wichtigsten Technologietrends für 2026.

1.Inferenz wird zum wichtigsten Kostenfaktor

Es wird zu einer signifikanten Verlagerung kommen: Unternehmen werden mehr in die Inferenzinfrastruktur (Bereitstellung, Skalierung, Latenz) als in Trainings investieren. Trainings finden episodisch statt, während die Inferenz rund um die Uhr erfolgt. Ich habe diesen Trend bereits aufgezeigt, und der Markt bestätigt das. Unsere Untersuchungen zeigen, dass 80 % der Unternehmen bereits eigene Inferenzdienste betreiben. Damit gehört das Thema eindeutig zu den „First Class Workloads“ und es gibt schon deutliche Kostenverschiebungen.

Dell meldet, dass sein AI/Server-Geschäft explosionsartig wächst. So gibt das Unternehmen beispielsweise an, dass der Umsatz mit AI-Servern seit 2024 um das Sechsfache gestiegen ist, und prognostiziert für das Geschäftsjahr 2026 einen Umsatz von 20 Mrd. US-Dollar mit AI-Servern.
IDC prognostiziert, dass die Ausgaben für beschleunigte Server (d. h. für KI/Inferenz optimierte Server) bis 2028 mehr als 75 % der Ausgaben für KI-Serverinfrastruktur ausmachen werden, mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von ~42 % über einen Zeitraum von fünf Jahren.

Warum ist das relevant?
-Design-Tradeoffs: Latenz, Durchsatz, Kapazität, Burst-Skalierung, Kühlung, Stromverbrauch und Lokalität rücken in den Vordergrund.
-Unternehmen, die auf Schulungen ausgerichtet sind, müssen ihre Architektur für die Inferenzleistung umgestalten.

2.Inference-as-a-Service wird zum Standard

„Model Hosting“-Dienste entwickeln sich zu vollständigen Inference-as-a-Service (IaaS)-Angeboten, genau wie „Compute as a Service“ für die Infrastruktur. Mehrere Branchenquellen zitieren Prognosen, wonach bis 2026 etwa 78 % der Unternehmen auf Inference-as-a-Service angewiesen sein werden.

Warum ist das relevant?
-Kleinere Unternehmen werden konkurrenzfähig, ohne über vollständige Inferenz-Stacks zu verfügen.
-Es werden Marktplätze für Endpunkte mit geringer Latenz, Modellversionierung und SLA-Garantien entstehen.
-Die Hürden für den Einsatz von Real-Time-KI sinken.

3.Inferenz erschließt dank Agentic AI neue Sphären

Angesichts der zunehmenden Bedeutung von Agentic AI wird Inferenz nicht mehr nur für statische Vorhersagen oder Klassifizierungen benötigt, sondern kontinuierlich in Interaktionsschleifen eingesetzt werden (Statusmanagement, Toolaufruf, Planung, Dialog usw.). Gartner prognostiziert, dass bis 2026 40 % der Unternehmensanwendungen aufgabenspezifische Agenten enthalten werden. Unsere Untersuchungen ergaben, dass weit mehr als nur erste Versuche mit Agenten und Agentic AI unternommen werden: 5 % sind bereits in Produktion, viele weitere befinden sich in der Phase „Wir bereiten sie vor“.

Warum ist das relevant?
-Inferenz wird kompositorisch: viele Mikro-Modellaufrufe pro „Aufgabe“.
-Latenzbudgets werden knapper. Sie benötigen intelligentes Routing, Caching, Guardrail-Layer und partielle Auswertung.
-Die Grenze zwischen Edge- und Cloud-Inferenz verschwimmt.

4.Inferenz am Edge wird Mainstream

Da Roundtrip-Latenz oder Cloud-Abhängigkeit nur selten akzeptabel sind, werden mehr Inferenzaufgaben auf Edge- oder Hybrid-Modi (Edge + Cloud) verlagert. Echtzeit-Workloads in AR/VR, autonomen Systemen, IoT und industriellen Bereichen werden dies erfordern. Dies lässt sich aus den Trends „Inferenz als Infrastruktur“ sowie der explosionsartigen Verbreitung von „KI-PCs“ und der Verteilung von KI auf Endgeräten wie Smartphones ableiten.

Warum ist das relevant?
-Hardware-Spezialisierung: winzige Beschleuniger, TPU/ASIC am Rand, Modellquantisierung, Pruning, Laufzeitanpassung.
-Modelle werden flexibel zwischen Cloud- und Edge-Entscheidungen, Fallbacks und „Local-only“-Inseln wechseln – und ihre Leistungsfähigkeit dabei situativ abgestuft anpassen.

5.Inferenz-Governance und Kontrollmöglichkeiten werden zur Pflicht

Mit zunehmender Bedeutung von Inferenzen beeinträchtigen unzulässige oder unfaire Entscheidungen Marken und Compliance. Es ist zu erwarten, dass Vorschriften und Unternehmensrichtlinien nachvollziehbare Inferenzentscheidungen, kausale Erklärbarkeit, Drift-Erkennung und Audit-Protokolle für jede Inferenz verlangen. So weist beispielsweise die Trendanalyse von Deloitte auf Sicherheit, Souveränität und Kontrolle als kritische Themen für 2026 hin. Unsere eigene Untersuchung hat ergeben, dass Unternehmen alles schützen, sogar Prompt-Protokolle. 87 % der großen Unternehmen verwenden bereits RBAC, um den Zugriff auf Prompts/Protokolle zu regeln.

Warum ist das relevant?
-Inferenzstruktur benötigt integrierte Protokollierungs-, Herkunfts-, Versions- und Schutzvorrichtungen.
-Semantische Prüfungen und Laufzeit-Plausibilitätsprüfungen werden zum Standard gehören.
-Anbieter werden nicht nur hinsichtlich Geschwindigkeit und Kosten konkurrieren, sondern auch hinsichtlich Vertrauen und Erklärbarkeit.

Inferenz ist nicht nur der nächste Workload. Es ist die neue Runtime, die jede bequeme architektonische Annahme, die wir seit dem Cloud-Boom mit uns herumtragen, auf die Probe stellt – und oft auch widerlegt. Sicherheit, Souveränität und Kontrolle sind keine Schlagworte, sondern die Währung des Vertrauens in einem KI-gestützten Unternehmen. Ende 2026 werden diejenigen, die Inferenz als Infrastruktur und nicht als Inspiration betrachten, noch übrig sein, wenn der Hype abgeklungen ist. Um das Jahr 2026 also in einem Wort zusammenzufassen: Inferenz.

Über F5
F5, Inc. (NASDAQ: FFIV) ist das weltweit führende Unternehmen, das jede Anwendung bereitstellt und absichert. Gestützt auf drei Jahrzehnte Erfahrung hat F5 die branchenweit führende Plattform – die F5 Application Delivery and Security Platform (ADSP) – entwickelt, um jede App und jede API überall bereitzustellen und zu sichern: vor Ort, in der Cloud, am Netzwerkrand und in hybriden Multi-Cloud-Umgebungen. F5 hat sich der Innovation und der Zusammenarbeit mit den größten und fortschrittlichsten Unternehmen der Welt verschrieben, um schnelle, verfügbare und sichere digitale Erlebnisse zu ermöglichen. Gemeinsam helfen wir uns gegenseitig, erfolgreich zu sein und eine bessere digitale Welt zum Leben zu erwecken. Weitere Informationen finden Sie unter f5.com.

Firmenkontakt
F5
Claudia Kraus
Lehrer-Wirth-Straße 2
81829 München
089943830
3c7d51488f467a02e047b50451931c123e5893b4
http://www.f5.com

Pressekontakt
Fink & Fuchs AG
Rudi Siegl
Berliner Straße 164
65205 Wiesbaden
0895897870
3c7d51488f467a02e047b50451931c123e5893b4
http://www.finkfuchs.de

Themenrelevante Wikipedia-Infos:
  • Digitale Souveränität (Wikipedia)
    Unter digitaler Souveränität werden im politischen Diskurs Möglichkeiten zur selbstbestimmten Nutzung und Gestaltung von Informationstechnik durch Gesellschaften, Staaten, Unternehmen und Individuen diskutiert. Dies umfasst sowohl die digitale Kompetenz als Sachkenntnis als auch die Kompetenz im Sinne von Befugnis, Tätigkeiten auch eigenständig ausüben zu dürfen.
  • Inferenz (Wikipedia)
    Schlussfolgerung, Schlussfolgern, Folgerung, Inferenz (aus lateinisch inferre „hineintragen“; „folgern“, „schließen“; englisch inference) oder Konklusion (lateinisch conclusio „Schlussfolgerung“) und Implikation sind in der Logik Bezeichnungen für mehrere eng miteinander verwandte Sachverhalte: Eine Schlussfolgerung ist erstens ein sprachliches Gebilde, das aus einer Reihe von wahrheitsfähigen Aussagen einerseits, den Prämissen oder Annahmen (zum Beispiel Axiomen oder wissenschaftlichen Hypothesen), und einer weiteren Aussage andererseits, der Konklusion, besteht. Ein solches Gebilde nennt man auch einen (logischen) Schluss oder ein Argument. Im Deutschen wird der Übergang zwischen Prämissen und Konklusion oft mit deshalb, darum, also, folglich oder auf Grund dessen eingeleitet. Man unterscheidet zwischen korrekten und inkorrekten Folgerungen (siehe dazu auch unten). Diese Unterscheidung ist für die Logik von zentraler Bedeutung; man kann die Logik geradezu als die Wissenschaft vom korrekten Folgern bezeichnen. In einem zweiten Sinne bezeichnet man als Schlussfolgerung einen Teil des eben angesprochenen sprachlichen Gebildes, nämlich die Konklusion. Für diese existieren auch die Synonyme Conclusio oder Schlusssatz. In der Rhetorik wird das Wort Konklusion auch allgemein für den Abschluss einer Rede gebraucht. Als Schlussfolgerung bezeichnet man zum Dritten das Ergebnis des Nachdenkens, also das (meist schrittweise) Erkennen von Folgerungen, bzw. das Durchführen eines Beweises. Diese Schlussfolgerungen können auch aus unbewussten kulturellen, sozialen oder religiösen Hintergrundannahmen gezogen werden. In der Informatik und der Statistik wird die Schlussfolgerung auch gelegentlich mit dem sonst im Deutschen unüblichen Fremdwort Inferenz bezeichnet, wohl als Übersetzung des englischen inference (‚Schluss, Folgerung‘); meist aber wird das Wort Inferenz in der Informatik spezieller für solche Schlussfolgerungen verwendet, die automatisiert, d. h. computergestützt durch eine Inferenzmaschine, gezogen wurden. Der logische Schluss wird mit dem Folgepfeil notiert.
  • KI (Wikipedia)
    KI steht für: sumerische Gottheit, siehe Uraš (Göttin) Adam Air, ehemalige indonesische Fluggesellschaft nach dem IATA-Code Canadian Regional Airlines (IATA-Code), kanadische Fluggesellschaft Kaliumiodid, chemische Verhältnisformel Kanzerogenitätsindex, Gefahreneinstufung von Mineralfasern Karolinska-Institut, medizinische Hochschule bei Stockholm Kategorischer Imperativ, grundlegendes ethisches Prinzip des Philosophen Immanuel Kant Kiribati, Ländercode nach ISO 3166 Knabeninstitut Wilhelmsdorf, heute Gymnasium Wilhelmsdorf in Wilhelmsdorf (Württemberg) Kombiinstrument, Instrumentenblock in Kraftfahrzeugen Kommunistische Internationale, auch Komintern Konfidenzintervall, statistischer Vertrauensbereich Konfigurationsidentifizierung, Teil des Konfigurationsmanagements Konstanzer Inventar, Sammlung kriminologischer und kriminalstatistischer Informationen Kontraindikation, in der Medizin ein Umstand, der gegen eine Maßnahme spricht Kreditinstitut Künstliche Insemination, künstliche Befruchtung bei Rindern und anderen Tieren Künstliche Intelligenz, Teilgebiet der Informatik Trabajos Aéreos del Sahara (ICAO-Code), ehemalige spanische Fluggesellschaft Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Kiel-Holtenau, Kleinfahrzeugkennzeichen der Binnenschifffahrt KI als Unterscheidungszeichen auf Kfz-Kennzeichen: Deutschland: kreisfreie Stadt Kiel Griechenland: Kilkis Mazedonien: Kičevo Österreich: Bezirk Kirchdorf, Oberösterreich Serbien: Kikinda Slowakei: Košice (noch nicht vergeben) Tschechien: Karviná (auslaufend) KÍ steht für: KÍ Klaksvík, färöischer Fußballverein aus Klaksvík K.I steht für: AEG K.I (AEG G.I), (das „I“ steht aber für „römisch eins“), deutsches Doppeldecker-Bombenflugzeug Fokker K.I (Fokker M.9), (das „I“ steht aber für „römisch eins“), deutsches Zweirumpf-Experimentalflugzeug Ki steht für: Ki, Papuasprache, siehe Amto Ki (Papua), Distrikt (Distrik) in der indonesischen Provinz Papua Selatan Einheitenvorsilbe mit dem Zahlenwert 1024, siehe Binärpräfix Ki (Album) des kanadischen Musikers Devin Townsend Ki (Klan), alte Familie in Japan Begriff für Kraft bzw. Lebensenergie in der japanischen Philosophie, siehe Qi Kikuyu (Sprache) nach ISO 639-1 Ki ist der …
Werbung
connektar.de