„Ich krieg die Tabletten nicht runter!“

Tipps und Tricks aus der Apotheke für die einfachere Einnahme von Medikamenten

"Ich krieg die Tabletten nicht runter!"

Wenn die Tablette nicht rutschen will – Apotheken helfen, das Problem zu lösen

Mainz – Beschwerden bei der Einnahme von Tabletten sind ein häufiges Problem, das sowohl bei schwer erkrankten Menschen, Senioren als auch bei Kindern auftreten kann. Für Betroffene, die Schwierigkeiten haben, Tabletten zu schlucken, stellt die Einnahme eine große Herausforderung dar. Besonders bei Kindern, die noch nicht gelernt haben, Tabletten sicher zu schlucken, kann dies zu Frustration, Unsicherheit und im schlimmsten Fall zur Verweigerung der wichtigen Medikamente führen. Bei Erwachsenen mit bestimmten Erkrankungen, wie beispielsweise nach einem Schlaganfall oder während einer Chemotherapie, aber auch nach Operationen im Mund- und Rachenraum ist das Schlucken von Tabletten oft problematisch. Diese Schwierigkeiten können dazu führen, dass wichtige Medikamente nicht oder nicht richtig eingenommen werden, was die Behandlung erschweren oder verzögern kann.

Stimmungsbarometer:unverb. KI-Analyse*

Petra Engel-Djabarian, Mitglied im Vorstand des Apothekerverbandes Rheinland-Pfalz – LAV, betont: „Es ist essenziell, dass Patienten bei Schwierigkeiten mit der Medikamenteneinnahme nicht allein gelassen werden. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die das Schlucken erleichtern können, und die Apotheke ist hier ein wichtiger Ansprechpartner.“ Sie ergänzt: „Gerade bei Kindern ist es wichtig, frühzeitig geeignete Darreichungsformen zu verwenden, um die Angst vor der Einnahme zu nehmen und die Behandlung sicherzustellen. Statt Tabletten können bei Kindern beispielsweise Säfte oder Zäpfchen zum Einsatz kommen.“

Um die Medikamentengabe zu erleichtern, gibt es in Apotheken eine Vielzahl von Hilfsmitteln und Tipps. Spezielle Schluckhilfen, wie Gel-Überzüge, können die Tablette leichter schluckbar machen. Zudem kann die richtige Schlucktechnik helfen. Die Apothekerin erklärt: „Viele machen den Fehler und legen den Kopf in den Nacken um eine Tablette zu schlucken, was aber die Speiseröhre verengen kann. Besser ist es, den Kopf leicht nach vorne zu senken und das Kinn nach unten zu ziehen, anstatt den Kopf nach hinten zu neigen.“ Außerdem können viele Patientinnen und Patienten ihre Medikamente mit dickflüssigem Getränk oder Apfelmus leichter einnehmen. Das geht aber natürlich nur, wenn das Medikament mit Mahl-zeiten eingenommen werden darf.

Petra Engel-Djabarian warnt davor, Tabletten einfach zu zerkleinern und weist darauf hin, dass Medikamente nur zerkleinert werden dürfen, wenn dies ausdrücklich in der Packungsbeilage steht oder in der Apotheke geklärt wurde. „Das Zerkleinern oder Teilen kann die Wirksamkeit beeinträchtigen oder Nebenwirkungen verursachen. Oft gibt es auch alternative Darreichungsformen wie Säfte oder Brausetabletten, die die Einnahme deutlich erleichtern.“

Es ist sehr ratsam, bei Problemen mit dem Schlucken von Tabletten frühzeitig mit dem behandelnden Arzt oder in der Apotheke Rücksprache zu halten. Sie können individuelle Lösungen empfehlen, um die sichere und wirksame Einnahme der Medikamente zu gewährleisten. Petra Engel-Djabarian fasst zusammen: „Wir in der Apotheke vor Ort helfen gerne, um die Behandlung so angenehm und effektiv wie möglich zu gestalten. Niemand sollte sich scheuen, nach Alternativen oder Hilfsmitteln zu fragen.“

Der Apothekerverband Rheinland-Pfalz e. V. – LAV vertritt die Interessen der selbstständigen Apothekerinnen und Apotheker in Rheinland-Pfalz. Er ist Vertragspartner der Krankenkassen und schließt mit diesen Verträge ab. Von den rund 800 Apothekenleitern sind rund 95 Prozent freiwillige Mitglieder im Verband.

Kontakt
Apothekerverband Rheinland-Pfalz e. V. – LAV
Petra Engel-Djabarian
Terrassenstr. 18
55116 Mainz
06131 20491-0
2f69fc8056c895eb49c10c206073674ff8671858
http://www.lav-rp.de

Themenrelevante Wikipedia-Infos:
  • Apotheke (Wikipedia)
    Als Apotheke wird ein Ort bezeichnet, an dem Arzneimittel und Medizinprodukte abgegeben, geprüft und hergestellt werden. Zudem ist es eine Hauptaufgabe des Apothekers und des übrigen Apothekenpersonals, die Kunden zu beraten, sie über unerwünschte Wirkungen aufzuklären und mögliche Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln aufzudecken. Zusätzlich zu der Abgabe von Medikamenten verkaufen Apotheken auch „apothekenübliche Artikel“ wie Nahrungsergänzungsmittel, kosmetische Erzeugnisse und weitere Waren mit gesundheitsförderndem Bezug.
  • Arzneimittel (Wikipedia)
    Ein Arzneimittel (abgeleitet von „Arznei“, mittelhochdeutsch arzenīe, auch erzenīe und ertzney: „Heilkunde, Heilkunst, Heilmittel, Arzneimittel, Pharmazie“; verwandt mit „Arzt“) oder gleichbedeutend Medikament (lateinisch, abgeleitet wie medicina von derselben Wurzel med-, medicamentum und medicamen sowie remedium: „Heilmittel“), genannt auch Pharmakon und Therapeutikum, ist ein Stoff (Arzneistoff) oder eine Zubereitung aus Stoffen, der bzw. die „zur Heilung oder zur Verhütung menschlicher Krankheiten“ bestimmt ist oder sich zur Beeinflussung physiologischer Funktionen eignet oder eine medizinische Diagnose ermöglicht. Diese Definition beruht auf der ausführlicheren Formulierung im grundlegenden gesetzlichen Regelwerk der Europäischen Union (EU), der Richtlinie 2001/83/EG (Gemeinschaftskodex für Humanarzneimittel). Die Definition aus den EU-Richtlinien ist mittlerweile in etliche nationale Arzneimittelgesetze eingeflossen, darunter auch in das deutsche Arzneimittelgesetz. Der gelegentlich synonym gebrauchte Begriff Heilmittel wurde bereits im 19. Jahrhundert auch als Überbegriff angesehen und wurde in der deutschen Gesetzgebung um 1981 bewusst (zur Aussonderung aus der Erstattungspflicht der Krankenkassen) vom „Arzneimittel“ unterschieden. Arzneimittel für Tiere (Tierarzneimittel) wurden in der EU mit Wirkung zum 28. Januar 2022 in ein eigenes Recht ausgegliedert. Die Bezeichnung Arznei aus der gehobenen Allgemeinsprache und frühere Bezeichnung von „zur Abgabe an den Verbraucher hergerichtete Arzneimittel“ um 1980 gebräuchlich gewesen, wird in der Fachsprache nicht mehr verwendet. Die Wortform Arzenei ist veraltet. Die Behandlung mit Arzneimitteln wird als Medikation, Arzneimitteltherapie, Arzneitherapie, Pharmakotherapie oder medikamentöse Therapie/Behandlung bezeichnet.
  • Chemotherapie (Wikipedia)
    Die Chemotherapie ist eine medikamentöse Therapie von Krebserkrankungen (antineoplastische oder zytostatische Chemotherapie, umgangssprachlich auch kurz als Chemo bezeichnet) oder Infektionen (antiinfektiöse bzw. antimikrobielle Chemotherapie bzw. antibiotische Therapie). Eine Chemotherapie kann unter kurativen, adjuvanten oder palliativen Gesichtspunkten durchgeführt werden. Die Chemotherapie verwendet Stoffe, die ihre schädigende Wirkung möglichst gezielt auf bestimmte krankheitsverursachende Zellen beziehungsweise Mikroorganismen ausüben und diese abtöten oder in ihrem Wachstum hemmen. In der Krebstherapie heißen diese Substanzen Zytostatika; in der Behandlung von Infektionskrankheiten Antiinfektiva (Antibiotika, Virostatika, Antimykotika, Antiprotozoika und Anthelminthika). Bei der Behandlung bösartiger Tumorerkrankungen nutzen Zytostatika die schnelle Teilungsfähigkeit der Tumorzellen, da diese empfindlicher als gesunde Zellen auf Störungen der Zellteilung reagieren; auf gesunde Zellen mit ähnlich guter Teilungsfähigkeit üben sie allerdings eine ähnliche Wirkung aus, wodurch sich Nebenwirkungen wie Haarausfall oder Durchfall einstellen können. Bei der Behandlung von bakteriellen Infektionskrankheiten macht man sich den unterschiedlichen Aufbau von eukaryotischen (Mensch) und prokaryotischen Lebewesen (Bakterien) zunutze. Bei der Krebstherapie mit monoklonalen Antikörpern und Zytokinen, wie beispielsweise Interleukinen und Interferonen, handelt es sich nicht um eine Chemotherapie, sondern oftmals um eine Krebsimmuntherapie.
  • Schlaganfall (Wikipedia)
    Ein Schlaganfall (umgangssprachlich auch Apoplex, kurz für lateinisch Apoplexia cerebri, seltener für Apoplexia cerebelli) ist eine plötzlich einsetzende, von einem Herd ausgehende Ausfallerscheinung einer neurologischen Funktion infolge einer Durchblutungsstörung im Gehirn (ischämischer Schlaganfall) oder einer Gehirnblutung (hämorrhagischer Schlaganfall). Die Symptome sind abhängig vom betroffenen Gehirnareal und variieren stark. Beispiele sind: Ausfall oder Störung von Sinneseindrücken, Sprachstörungen, Verwirrtheit, Schwindel, Kopfschmerzen oder halbseitige Muskellähmungen. Der Schlaganfall ist ein medizinischer Notfall und sollte ohne jeden Zeitverlust in einem geeigneten Krankenhaus behandelt werden. Typische Therapieverfahren des ischämischen Schlaganfalls sind Thrombolyse oder eine kathetergeführte mechanische Rekanalisation der betroffenen Gehirngefäße. Einige Formen der Gehirnblutung können einen neurochirurgischen Eingriff erfordern. Der Schlaganfall ist weltweit die zweithäufigste Todesursache und der zweithäufigste Grund für Behinderung.
Werbung
connektar.de