Ein Monument aus Beton, Stahl und Glas

IC-Gebäude der Ruhr-Uni Bochum runderneuert – Bauherr setzte auf Purmo-Heizkörper

Ein Monument aus Beton, Stahl und Glas

Das IC-Gebäude der Ruhr-Uni Bochum wurde mit Kompaktheizkörpern von Purmo versehen.

Die Ruhr-Uni Bochum ist ein Monument der Postmoderne. Architekt Helmut Hentrich wollte die erste Universität des Ruhrgebiets zu einem „Hafen im Meer des Wissens“ machen. Doch die Modernisierungsbedürftigkeit des Komplexes aus den 1960er-Jahren ist mittlerweile enorm. Bis 2025 wird daher ein Großteil grundsaniert. Einige Bereiche sind bereits abgeschlossen, darunter das IC-Gebäude. Mehr als tausend Heizkörper der Marke Purmo wurden dabei verbaut.

Entlang einer Nord-Südachse gruppieren sich die zentralen Gebäude der Universität: Mensa, Bibliothek, Verwaltung. In Ost-West-Richtung schließen sich daran die Fakultätsgebäude an. Mittendrin das IC-Gebäude, es ist Teil des ingenieurswissenschaftlichen Komplexes der Universität und setzt sich zusammen aus den dreigeschossigen Flachbauten ICFW und ICFO sowie dem darauf aufbauenden neungeschossigen Hochhausriegel IC. Die Bauweise ist wie bei allen Gebäuden der Universität industriell geprägt. Der Entwurf des Dortmunder Architektenbüros Gerber berücksichtigte diese Gebäudestruktur: Auch nach der Sanierung blieb die Gesamterscheinung trotz neuer Fassaden und Balkone im Wesentlichen erhalten.

Die Sanierung war unter anderem deswegen notwendig geworden, weil in dem Objekt aus den 1960er-Jahren noch Asbest, PCB und künstliche Mineralfasern verbaut waren. „Auch aus energetischer Sicht war das Gebäude mangelhaft“, betont Jens Wylkop, Pressesprecher der Ruhr-Uni. Die Energiekosten seien viel zu hoch gewesen. Die Gesamtkosten der Uni-Erneuerung schätzt er auf 1,2 bis 1,3 Milliarden Euro, allein die Arbeiten am IC-Gebäude belaufen sich auf 90 Millionen Euro. Die Modernisierung der Hochschule – für den Uni-Sprecher „ein Mammutprojekt, eine Herausforderung für alle Beteiligten und ein enormer Koordinierungsaufwand.“ Mit Nachdruck waren rund 350 Personen von August 2011 bis August 2013 auf der Baustelle beschäftigt. Allein die technische Installation nahm ein ganzes Jahr in Anspruch.

Bei dem Projekt wurde die Gebäudesubstanz zunächst entkernt und das Gebäude bis aufs Tragwerk zurückgeführt. In der ersten Bauphase ähnelte es daher zeitweise einem Skelett. Hier machten sich die Vorteile der modularen Bauweise bezahlt. Auch wurde das Tragwerk statisch und brandschutztechnisch gestärkt. Während im Inneren also alles neu geordnet wurde, blieb die architektonische Grundstruktur erhalten. Nach außen hat sich wenig geändert an dem Gebäude. Es bleibt ein postmodernes Monument aus Beton, Stahl und Glas.

Zentraler Bestandteil des Bauprojekts war eine energetische Sanierung des Gebäudes, um das Gebäude an die geltenden Anforderungen anzupassen. Dämmungen an Dach und Fassade sind dabei genau so wichtig wie die Verwendung moderner technischer Anlagen und Heizungen. Bei den Qualitätsmindeststandards stellte die Universität in ihrem Pflichtenheft höchste Ansprüche. Die in der Energieeinsparverordnung vorgegebenen Grenzwerte wurden daher bei dem Bau sogar um 30 Prozent unterschritten.

Die baulichen Gegebenheiten ließen Kompaktheizkörper als die passende Lösung für das Heizsystem erscheinen. Dabei fiel die Wahl auf den bei Großprojekten erfahrenen Goslarer Heizkörperspezialisten Purmo. Zuständig für den Einbau im Bereich Sanitär, Heizung und Klima war der Handwerks-Fachbetrieb DL-Technik aus Essen, der sich auf Modernisierungsprojekte dieser Art spezialisiert hat. Projektleiter Bernd Gertz war mit seinem Team rund zwei Jahre auf der Baustelle beschäftigt. In Spitzenzeiten waren dort 50 Mitarbeiter tätig. „Der Einbau der Heizkörper verlief reibungslos. Auch weil die Purmo-Heizkörper montagefreundlich sind.“

Zum Beispiel die klassischen Kompaktheizkörper Purmo Compact: Rund 1300 davon wurden in Büros und Seminarräumen des Gebäudekomplex verbaut. Gertz: „Bei dem Modell stimmt die Mischung aus Strahlungs- und Konvektionswärme. Und auch bei niedriger Systemtemperatur ist die Heizleistung hoch.“ In Bauhöhen zwischen 400 und 900 mm und Baulängen zwischen 400 und 2000 mm sowie Bautiefen zwischen 70 und 160 mm kamen die profilierten Kompaktheizkörper zum Einsatz: „Je nach Leistungsbedarf und Rohrleitungsführung mussten die Heizkörper schließlich an die Räumlichkeiten angepasst werden.“ Der Goslarer Heizkörperspezialist sei für Projekte dieser Art der passende Partner: „Wir arbeiten bereits seit Jahren mit Purmo zusammen – und hatten nie Probleme.“ Auch die gute und sichere Befestigungstechnik nach VDI 6036 überzeugte Gertz – schließlich wird mit solchen Bauteilen in schulischen Einrichtungen nicht immer zimperlich umgegangen: „Bei der Aufhängung garantieren Purmo-Heizkörper ein hohes Maß an Sicherheit“.

In Fluren und Laboren kamen außerdem knapp 120 Röhrenradiatoren Delta Laserline zum Einsatz. Das Design des Heizkörpers ist ein Zitat des klassischen DIN-Stahl-Radiators- allerdings ohne dessen scharfe Kanten. Gerade in Gebäuden der Moderne passt dieser Heizkörpertyp sehr gut. Das D-förmige Profil der äußeren Röhren des Heizkörpers sorgt für eine besonders effiziente Wärmeabgabe. Neben dem geringen Energiebedarf sprach auch die Reinigungsfreundlichkeit für den Einsatz der Purmo-Heizkörper: „Die hygienischen Eigenschaften der Delta Laserline-Heizkörper haben die Universität überzeugt“, bestätigt Markus Reiner, Vertiebs- und Marketingchef von Purmo: „Denn der Delta Laserline lässt sich aufgrund der großen Abstände zwischen den Gliedern sehr einfach reinigen – und wurde dafür mit dem Hygienebescheinigung der Universität Tübingen ausgezeichnet.“ Verbaut wurden sie zwei- bis sechssäulig mit einer Bautiefe zwischen 63 und 215 mm, einer Bauhöhe zwischen 400 und 2200 mm und einer Baulänge von 550 bis 2400 mm.

Die Versorgungsleitungen für die Heizkörper wurden dabei in die Außenfassaden des Stahlgerippes verlegt. Das hat einen klaren optischen Vorteil: Rohre und Anschlüsse verschwinden unsichtbar im Wandbereich. Mit den Heizkörpern von Purmo ließ sich das problemlos realisieren. Beheizt wird das Gebäude nun mit Fernwärme: Die Versorgung gewährleistet das Bochumer RWE-Kraftwerk im Stadtteil Querenburg, rund drei Kilometer von der Universität entfernt. Aus der Verbrennung von Erdgas erzeugt es mittels Kraft-Wärme-Kopplung jährlich rund 700 Millionen kW Fernwärme und 100 Millionen kW Strom. Neben der Universität versorgt das Heizkraftwerk „Bochum“ auch ein Werk der Opel AG sowie den studentisch geprägten Stadtteil Hustadt.

Auf einer Bruttogesamtfläche von 52.300 Quadratmetern kann das Gebäude jetzt nicht nur effizient beheizt, sondern auf vielfache Weise universitär genutzt werden. Bibliotheksflächen, Labore und Werkstätten sind dort angesiedelt. Außerdem Büro- und Seminarräume, zwei Hörsäle und Lagerflächen. „Wir haben eine viel effizientere Raumaufteilung erreicht“, meint Jens Wylkop. Im Kernbereich des IC-Gebäudes: Bibliothek, Computerräume, Fachschaften und Verwaltung. Im Erdgeschoss befinden sich zudem Räumlichkeiten für Studenten, gestaltet in Form einer offenen Lounge. Architekt Benjamin Sieber: „Dieser Bereich soll Besuchern, Studenten und Lehrenden als Treff- und Kommunikationspunkt dienen. So entsteht ein Markplatz im alltäglichen Miteinander des Gebäudes.“

Die beiden Fakultäten Maschinenbau und Bau- und Umweltingenieurwissenschaften sind nach der Sanierung nun räumlich klar getrennt. Zuvor hatten Wissenschaftler der Elektro- und Informationstechnik im IC-Gebäude ihre Räumlichkeiten. Nach der Sanierung finden dort nun 44 Institute ihren Platz. Die Fakultät für Maschinenbau, die Fakultät für Bau- und Umweltingenieurwissenschaften und das Interdisciplinary Centre for Advanced Materials Simulations (ICAMS) teilen sich das Gebäude.

Ende August wurde das IC-Gebäude wieder an die Universität übergeben. Pünktlich zum Wintersemester 2013/2014 konnte der Lehr- und Forschungsbetrieb wieder starten. In einem modernisierten IC-Gebäude, das nun den hohen Ansprüchen angehender, forschender und lehrender Ingenieure gerecht wird – ganz im Sinne Helmut Hentrichs.

Die Marke Purmo gehört seit über 30 Jahren zur finnischen Rettig ICC Group, dem weltgrößten Heizkörperhersteller. Die Produktpalette von Purmo reicht von Kompaktheizkörpern über Bad- und Dekorativheizkörper bis hin zu Flächenheizungen und Lüftungssystemen. Der Purmo-Kompaktheizkörper ist der meistverkaufte Heizkörper der Welt. In Deutschland und Österreich werden die Purmo-Heizkörper von der Rettig Germany GmbH mit Stammsitz in Goslar vertrieben. Zur Rettig Germany GmbH gehören Produktionsstandorte in Goslar, Meiningen und Lilienthal.

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