ARAG Expertin Jennifer Kallweit über festliche Dekoration und ihre Grenzen

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ARAG Expertin Jennifer Kallweit über festliche Dekoration und ihre Grenzen

Längst funkelt und glitzert es schon wieder an allen Ecken: Die Fußgängerzonen sind beleuchtet, Schaufenster weihnachtlich dekoriert und auch privat lässt man sich nicht lumpen: Immerhin gibt jeder vierte Deutsche über einhundert Euro dafür aus, dass das Heim festlich aussieht und möglichst auch noch nach außen strahlt. Dabei ist dem Schmuck von Haus und Garten keine Grenze gesetzt. Wirklich keine? ARAG Expertin Jennifer Kallweit klärt auf.

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In den letzten Jahrzehnten ist die Menge an Weihnachtsschmuck kontinuierlich gewachsen. Gibt es eigentlich auch ein Zuviel?
Jennifer Kallweit: Was und wieviel Deko, egal ob in Form von Licht oder von Figuren, wir persönlich schön finden, darüber lässt sich sicher streiten. Wichtiger ist aber die Frage, wo damit rechtliche Grenzen berührt werden. Dabei geht es oft darum, wann andere gestört oder sogar gefährdet werden. Ob man als Nachbar einen übergroßen Weihnachtsmann, der die Hauswand hochkraxelt, nun optisch ansprechend findet, entscheidet nicht über die Frage, ob er dort hängen darf. Vielmehr geht es darum, dass jede Art von Außendekoration so angebracht sein muss, dass auch bei einem Sturm nichts herunterfällt. Bei einem Mietshaus kommt da also auch der Eigentümer ins Spiel: Muss etwas an der Fassade fixiert werden, sollte der Mieter unbedingt vorher dessen Erlaubnis einholen. Verweigert er die Zustimmung, bleibt der Weihnachtsmann in der Kiste.

Wer entscheidet über den Einsatz von Leuchtdeko?
Jennifer Kallweit: Grundsätzlich gilt erst einmal der eigene Geschmack. Jeder darf Lichterketten und auch blinkende Sterne oder sonstige Beleuchtung ins Fenster oder in den Vorgarten hängen. Da darf auch der Vermieter nichts einwenden, solange es den eigenen gemieteten Bereich – oder bei Eigentumswohnungen die eigene Fläche – betrifft. Allerdings sollte man mindestens die Nachtruhe einhalten. Das heißt, besonders grelle Deko, die die Nachbarn stören kann, weil sie deren Schlafzimmer ausleuchtet oder anblinkt, sollte spätestens ab 22 Uhr ausgeschaltet werden. Und natürlich dient es einem harmonischen Verhältnis, wenn man sich insgesamt vorm Aufhängen der Leuchtdeko einmal fragt, ob sich jemand dadurch gestört fühlen könnte. Dasselbe gilt auch für Schmuck im Treppenhaus. Hier kommt allerdings noch hinzu, dass Fluchtwege komplett freigehalten und Brandschutzbestimmungen eingehalten werden müssen. Echte Kerzen und auch herumliegende Kabel sind daher ein absolutes No-Go. Gegen den adventlichen Türkranz darf allerdings niemand etwas einwenden (Landgericht Düsseldorf, Az.: 25 T 500/89).

Droht Mietern wegen Weihnachtslichterketten eine Kündigung?
Jennifer Kallweit: Ein Kündigungsgrund sind Lichterketten an Balkon und Fenster nicht, wenn sie in einem ortsüblichen Umfang genutzt werden. Das ist sogar gerichtlich bestätigt. In einem konkreten Fall hatte ein Vermieter seinem Mieter fristlos die Wohnung gekündigt, weil dieser auf Lichterketten im Außenbereich der Wohnung zur Weihnachtszeit nicht verzichten wollte. Die Klage blieb allerdings ohne Erfolg (Amtsgericht Berlin, Az.: 65 S 390/09).

Haben Sie auch Tipps zum Thema Weihnachtsbaumbeleuchtung?
Jennifer Kallweit: Für viele Menschen sind echte Kerzen im Baum die stimmungsvollere Variante. Leider sind sie aber auch Jahr für Jahr der Grund für viele Wohnungsbrände. Fällt die Entscheidung trotzdem auf die Variante aus Wachs, sollten ein Eimer Wasser und ein Feuerlöscher griffbereit sein. Verbieten kann der Vermieter echte Kerzen übrigens nicht, selbst Klauseln im Mietvertrag darüber sind unzulässig. Und auch die Hausratversicherung untersagt die echten Flammen nicht. Allerdings kann sie bei nachgewiesener grober Fahrlässigkeit die Zahlung verweigern, also zum Beispiel dann, wenn der Raum verlassen und das offene Feuer nicht im Blick behalten wird. Eine ganz sichere Alternative sind LED-Kerzen. Sie werden einzeln im Baum befestigt und können über Fernbedienung und Timer geschaltet werden.

Bleibt die Frage nach dem Baum selbst: Künstlich oder echt, gekauft oder geschlagen?
Jennifer Kallweit: Auch das ist ja alles eine Geschmacksfrage. Und auf den ersten Blick denkt man natürlich, dass der künstliche Baum ja nicht die umweltfreundlichere Lösung sein kann. Ist sie allerdings doch, wenn man ihn bis zu 20 Jahre lang nutzt. Ansonsten hat er in der Tat die schlechtere Ökobilanz. Die ist aber auch beim echten Baum nur dann vertretbar, wenn er aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt. Denn der Einsatz von Kunstdünger, Pestiziden oder Herbiziden belastet das Grundwasser und der häufig weite Transport aus dem Ausland kann zur schlechten CO2-Bilanz beitragen. Beim Kauf aus regionalem Anbau in Bio-Qualität – auch für Weihnachtsbäume gibt es übrigens entsprechende Zertifizierungen – begeht man aber keine Umweltsünde und darf seinen Christbaum genießen.

Ihn selbst zu schlagen, ist auch eine schöne Idee und begeistert vor allem Kinder. Allerdings darf man dafür nicht einfach mit der Axt auf der Schulter in den nächsten Wald ziehen und loslegen, sondern braucht dafür die Erlaubnis vom Besitzer und dem zuständigen Forstamt beziehungsweise der Naturschutzbehörde. Ohne diese gilt die Aktion als Diebstahl und es drohen zudem empfindliche Bußgelder, die von den einzelnen Bundesländern festgelegt werden. Häufig bieten private Forstbetriebe das Christbaum-Schlagen aber als Event an, an dem man als Familie oder Freundesclique dann mit viel Spaß teilnehmen kann.

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Themenrelevante Wikipedia-Infos:
  • ARAG (Wikipedia)
    ARAG bezeichnet die ARAG SE, ein Versicherungskonzern die ARAG (Range), bestehend aus den Häfen Amsterdam, Rotterdam, Antwerpen und Gent
  • Baum (Wikipedia)
    Als Baum (von westgermanisch mittelhochdeutsch, althochdeutsch boum, Herkunft ungeklärt, Teil der Swadesh-Liste) wird im allgemeinen Sprachgebrauch eine verholzte Pflanze verstanden, die aus einer Wurzel, einem daraus emporsteigenden, hochgewachsenen Stamm und einer belaubten oder benadelten Krone besteht. Die Botanik definiert Bäume als ausdauernde und verholzende Samenpflanzen, die eine dominierende Sprossachse aufweisen, die durch sekundäres Dickenwachstum an Umfang zunimmt. Diese Merkmale unterscheiden einen Baum von Sträuchern, Farnen, Palmen und anderen verholzenden Pflanzen. Im Gegensatz zu ihren entwicklungsgeschichtlichen Vorläufern verfügen die meisten Bäume zudem über wesentlich differenziertere Blattorgane, die mehrfach verzweigten Seitentrieben (Lang- und Kurztrieben) entspringen. Stamm, Äste und Zweige verlängern sich jedes Jahr durch Austreiben von End- und Seitenknospen, verholzen dabei und nehmen kontinuierlich an Umfang zu. Im Gegensatz zum Strauch ist es besonderes Merkmal der Bäume, dass die Endknospen über die Seitenknospen dominieren (Apikaldominanz) und sich dadurch ein vorherrschender Haupttrieb herausbildet (Akrotonie).
  • Christbaum (Wikipedia)
    Ein Weihnachtsbaum oder Christbaum (vor allem im oberdeutschen Sprachraum, im Rheinland häufig) oder Tannenbaum ist ein geschmückter Nadelbaum, der zur Weihnachtszeit in einem Gebäude oder im Freien aufgestellt wird. Traditionelle Aufstellorte sind Kirchen und Wohnungen. Als Baumschmuck dienen meist Lichterketten, Kerzen, Christbaumkugeln, Lametta, Engels- oder andere Figuren. Dieser Weihnachtsbrauch verbreitete sich im 19. Jahrhundert vom deutschsprachigen Raum aus über die ganze Welt.
  • Dekoration (Wikipedia)
    Dekoration oder auch Dekorierung steht für: Ausschmückung im Allgemeinen, siehe Schmuck Ausschmückung in Kunst, Handwerk und Gewerbe, siehe Verzierung bzw. Dekoroberfläche Ornamentik in der Baukunst, siehe Ornament Theaterdekoration, siehe Bühnenbild Auszeichnungen, sofern sie getragen werden, siehe Ordensdekoration Siehe auch: Deko Decorator Raumausstatter (Dekorateur) Dekorative Kunst
  • Expertin (Wikipedia)
    Ein Experte (auch Fachexperte oder Sachkundiger oder Spezialist) ist eine Person, die über überdurchschnittlich umfangreiches Wissen auf einem Fachgebiet oder mehreren bestimmten Sacherschließungen oder über spezielle Fähigkeiten verfügt. Neben dem theoretischen Wissen kann dessen kompetente Anwendung, also praktisches Handlungswissen, für einen Experten kennzeichnend sein. Experten sind auf der Grundlage fachlichen Wissens und Könnens imstande, „Aufgaben und Probleme zielorientiert, sachgerecht, methodengeleitet und selbständig zu lösen und das Ergebnis zu beurteilen“. Schlüsselbegriffe der Fachkompetenz sind danach Zielorientierung, Sachgerechtheit (Gegenstandsbezogenheit), Methodenkompetenz, Selbständigkeit und die Fähigkeit zu situationsgerechter Anwendung und Ergebnisbeurteilung.
  • Fassade (Wikipedia)
    Die Fassade (von französisch façade, über italienisch facciata, ursprünglich von lateinisch facies ‚Angesicht/Gesicht‘) ist ein gestalteter, oft repräsentativer Teil der sichtbaren Hülle (Gebäudehülle oder Außenhaut) eines Gebäudes.
  • funkeln (Wikipedia)
    Unter Szintillation (lat. scintillare ‚funkeln‘, ‚flackern‘) versteht man in der Astronomie eine sich scheinbar ändernde Helligkeit eines Sterns, die durch Lichtbrechung in der Erdatmosphäre hervorgerufen wird. Bei besonders hellen Sternen kann dabei auch ein Tanzen und farbiges Funkeln hervortreten.
  • Kallweit (Wikipedia)
    Kallweit ist der Familienname folgender Personen: Erhard Kallweit (* 1936), deutscher Agrarwissenschaftler und Hochschullehrer Henning Kallweit (* 1991), deutscher Schauspieler Hilmar Kallweit (1941–2022), deutscher Germanist, Literatur- und Kulturwissenschaftler Ingeborg Kallweit (* 1938), deutsche Schauspielerin und Hörspielsprecherin Walter Kallweit (1921–2001), deutscher Politiker (SPD), Bremer Bürgerschaftsabgeordneter Wolfgang Müller-Kallweit (* 1967), deutscher Politiker (CDU) Siehe auch: Kahlweit Kalweit
  • Kerze (Wikipedia)
    Eine Kerze ist eine Lichtquelle aus Wachs, Stearin, Paraffin oder Talg mit einem Docht in der Mitte, die mit offener Flamme brennend Licht und Wärme abgibt, romantisierend als Kerzenschein bezeichnet. Als Halterung werden meist Kerzenständer genutzt.
  • Ökobilanz (Wikipedia)
    Eine Lebenszyklusanalyse (auch bekannt als Umweltbilanz, Ökobilanz oder englisch life cycle assessment bzw. LCA) ist eine systematische Analyse der potenziellen Umweltwirkungen und der Energiebilanz von Produkten während des gesamten Lebensweges. Hier ist also das Objekt der Betrachtung das Produkt, anders als beim Ökologischen Fußabdruck, wo der einzelne Mensch im Mittelpunkt der jeweiligen Betrachtung steht. Vor jeder Lebenszyklusanalyse-Analyse werden die Systemgrenzen (z. B.: „from cradle to grave“, „cradle to gate“) festgelegt, denn je nach Produkt und Ziel der Analyse sind unterschiedliche Grenzen sinnvoll. Zu solcher Umweltbilanz gehören sämtliche Umweltwirkungen während der Produktion, der Nutzungsphase und der Entsorgung des Produktes sowie die damit verbundenen vor- und nachgeschalteten Prozesse (z. B. Herstellung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe). Zu den Umweltwirkungen werden sämtliche umweltrelevanten Entnahmen aus der Umwelt (z. B. Erze, Rohöl) sowie die Emissionen in die Umwelt (z. B. Abfälle, Kohlendioxidemissionen) gezählt. Der Begriff der Bilanz wird bei der Ökobilanz im Sinne von einer Gegenüberstellung verwendet. Sie ist nicht mit der Bilanz innerhalb der Buchhaltung zu verwechseln.
  • Schmuck (Wikipedia)
    Schmuck ist ein Ziergegenstand oder eine Maßnahme zur Verschönerung. Der Begriff hat eine weitere und eine engere Bedeutung: Im weitesten Sinne sind mit Schmuck Verzierungen gemeint, also Maßnahmen zur Verschönerung, zur optischen Aufwertung oder zu einer Wohlstand repräsentierenden (Aus-)Gestaltung von Räumen, Objekten oder Personen. Man spricht auch von Ausschmückung oder dekorativen (schmückenden) Elementen. Im engeren Sinne bezeichnet der Begriff Schmuck einen subjektiv als schön empfundenen Gegenstand (Ziergegenstand, aber auch Bemalung). Im engsten Sinne sind unter Schmuck Gegenstände zu verstehen, die an Körper und Kleidung des Menschen angebracht werden und der Zierde dienen. Schmuck bezeichnet auch die Elemente, die Tiere oder Pflanzen zu analogen Zwecken als Kommunikationsmittel im weitesten Sinne ausbilden.
  • Wachs (Wikipedia)
    Wachs (lateinisch cera) ist ein Gemisch verschiedener Kohlenwasserstoffe, die bei über etwa 40 °C schmelzen und dann eine Flüssigkeit niedriger Viskosität bilden. Wachse sind nahezu unlöslich in Wasser, aber löslich in organischen, unpolaren Medien. Wachse können in ihrer chemischen Zusammensetzung und Herkunft sehr unterschiedlich sein, sie werden daher heute durch ihre mechanisch-physikalischen Eigenschaften definiert.
  • Weihnachtsschmuck (Wikipedia)
    Weihnachtsdekoration oder Weihnachtsschmuck ist die optische Ausgestaltung innerhalb und außerhalb von geschlossenen Räumen mit (vor-)weihnachtstypischen Objekten.
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