Der Zählerschrank: Technikzentrale mit Zukunftsreserve

Perfekt verkabelt – Teil 2

Der Zählerschrank: Technikzentrale mit Zukunftsreserve

(Bildquelle: ABB)

Der Zählerschrank ist die Schaltzentrale jeder Elektroinstallation – und wird immer wichtiger. Photovoltaik, Wärmepumpe, Wallbox oder Smart-Home-Steuerung: All diese Technologien benötigen Platz. Die Initiative Elektro+ erklärt, wie Bauherren von Anfang an richtig dimensionieren und worauf Modernisierer achten sollten.

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Perfekt verkabelt – Teil 2
Im zweiten Teil der Ratgeberserie für Baufamilien und Modernisierer geht es um den Zählerschrank: Wie viel Platz braucht er wirklich? Was müssen Hausbesitzer bei der Planung beachten? Und wie sieht es mit zukünftigen Erweiterungen, etwa bei Installation einer PV-Anlage, aus?

Standort und Dimensionierung: Gut zugänglich und großzügig bemessen
Ideale Standorte für den Zählerschrank sind gut erreichbare Räume wie der Hauswirtschaftsraum oder Technikraum, möglichst nahe beim Hausanschlusskasten. Wichtig: Der Zählerschrank darf nicht unterhalb von Gas- oder Wasserleitungen hängen – nur so lassen sich Wartungsarbeiten sicher durchführen. Für Einfamilienhäuser empfehlen Experten mindestens 1,4 Meter Breite und 1,2 Meter Höhe. „Wer heute baut, sollte eine Platzreserve von mindestens 20 Prozent einkalkulieren“, betont Stefan Riemensperger von der Initiative Elektro+. Diese Reserve zahlt sich aus, wenn später zusätzliche Stromkreise für Gartenhaus oder Garage hinzukommen – oder wenn Hausbesitzer eine Wärmepumpe oder Elektroladestation nachrüsten möchten. Die Energiewende spielt dabei eine wichtige Rolle: Immer mehr Wärmepumpen, Ladestationen und Solaranlagen bringen das Stromnetz an seine Grenzen. Der Gesetzgeber hat darauf reagiert und ermöglicht Netzbetreibern, solche Verbraucher zu steuern – sie also temporär zu drosseln. Die dafür nötigen Komponenten brauchen ihren Platz.

Photovoltaik mitdenken: Zusätzlichen Platz im Schrank einplanen
Bei einer geplanten Photovoltaikanlage – oder wenn eine spätere Nachrüstung möglich sein soll – empfiehlt sich vorausschauende Planung. Zum einen braucht die Solaranlage zusätzliche Komponenten für Anschluss und Schutz. Außerdem hat sich die Zählertechnik grundlegend verändert: Früher speisten Hausbesitzer den erzeugten Strom zu 100 Prozent ins Netz ein und benötigten dafür einen zweiten Zähler. Heute verbrauchen oder speichern sie den Solarstrom größtenteils selbst – die Einspeisevergütung fällt nur noch niedrig aus. Um Verbrauch und Einspeisung zu unterscheiden, muss der alte Einrichtungszähler weichen. Stattdessen kommen Zweirichtungszähler zum Einsatz oder gleich intelligente Digitalzähler. Kombiniert mit Kommunikationsmodulen übernehmen diese auch Steuerungsaufgaben. Für intelligente Verteilung und Nutzung des Stroms im Haus empfiehlt sich zudem ein Energiemanagement-System – ein kleiner Controller, der ebenfalls Raum beansprucht. „Die Möglichkeiten sind vielfältig, und Normen sowie Gesetze entwickeln sich aufgrund der Energiewende sehr dynamisch“, erklärt Riemensperger. „Laien kommen ohne fachkundige Beratung kaum aus.“

Kaskadenschaltung: PV-Strom clever mit Wärmepumpe oder Wallbox kombinieren
Eine Kaskadenschaltung kombiniert die Photovoltaikanlage mit Wärmepumpe oder Wallbox. Mehrere Stromzähler in Serie ermöglichen es, sowohl den eigenen PV-Strom zu nutzen als auch – falls der Energieversorger ihn anbietet – einen günstigen Wärmepumpen- oder Wallboxtarif in Anspruch zu nehmen. So lassen sich verbrauchte und eingespeiste Strommengen genau messen. „Die Installation kostet zwar etwas mehr Aufwand, spart aber langfristig Geld“, erklärt Riemensperger. Der Strommarkt entwickelt sich allerdings weiter: Mit intelligenten Energiemanagement-Systemen können Hausbesitzer auf dynamische Tarife zugreifen. Das Elektroauto lädt dann punktgenau, wenn Strom besonders günstig ist. In diesem Fall rechnet sich eine Kaskadenschaltung möglicherweise nicht mehr. Auch hier hilft eine Elektrofachkraft weiter.
Multimedia gleich integriert
Der Zählerschrank hängt – und das Montageteam vom Telekommunikationsanbieter installiert neben dem Schrank diverse Komponenten frei auf der Wand. Besser: Den Schrank gleich etwas größer planen und die Telekommunikations-Komponenten direkt integrieren. So sind sie sauber und sicher installiert.

Modernisierung: Alter Zählerschrank kein Ausschlusskriterium
Gute Nachricht für Modernisierer: Ein älterer Zählerschrank schließt neue Technik nicht grundsätzlich aus. Je nach Zustand lässt sich der klassische Schrank mit analogem Zähler umbauen. Bei Modernisierungen muss allerdings die Elektroinstallation an aktuell gültige Anforderungen angepasst werden – insbesondere die Schutzeinrichtungen. Für eine Photovoltaikanlage muss die Elektrofachkraft den vorhandenen älteren Zähler ohne Rücklaufsperre austauschen, damit er den eingespeisten Solarstrom korrekt zählt. Das übernimmt sie bei der Installation. Erfüllt der bisherige Zählerschrank die Voraussetzungen nicht, muss ein neuer her – angepasst an moderne Anforderungen. Planung und Umsetzung übernimmt ein professioneller Elektrofachbetrieb. Interessierte finden einen qualifizierten Betrieb in der Nähe über die Fachbetriebssuche unter www.elektro-plus.com/fachbetriebssuche Weitere Informationen bietet die Broschüre „Der Zählerschrank – Technikzentrale im Gebäude“ zum Download unter www.elektro-plus.com/downloads

Nächster Teil: Raumweise planen
Im dritten Teil der Serie geht es um die konkrete Ausstattung einzelner Wohnbereiche – vom Wohnzimmer über Bad und Küche bis zum Schlafzimmer.

Die Standards der Elektroausstattung in Wohngebäuden zu verbessern und Bauherr:innen und Modernisierer:innen herstellerübergreifend und markenneutral über die Vorteile einer modernen, zukunftssicheren Elektroinstallation aufzuklären, ist Anliegen der Initiative ELEKTRO+. Die Initiative vereint die Fachkompetenz führender Markenhersteller und Verbände der Elektrobranche. Weitere Informationen unter www.elektro-plus.com

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Themenrelevante Wikipedia-Infos:
  • Elektro (Wikipedia)
    Der Begriff Electro (auch Elektro oder Elektromusik) bezeichnet verschiedene Musikstile, deren gemeinsames Hauptmerkmal die Umsetzung von Kompositionen auf überwiegend rein elektronischer Basis ist und die primär Elektronische Tanzmusik der Popularkultur umfassen.
  • elektroinstallation (Wikipedia)
    Elektroinstallation bezeichnet in der Regel elektrische Anlagen für Nieder-, Kleinspannung und Signalübertragung sowie deren Herstellung. Im engeren Sinne wird darunter die Stromversorgung für elektrische Betriebsmittel wie der Beleuchtung in der Gebäude- bzw. Hausinstallation verstanden. Ähnliche Verfahren und Materialien werden jedoch ebenso in industriellen Anlagen und Schaltschränken sowie in Verkehrsmitteln angewandt.
  • Modernisierung (Wikipedia)
    Modernisierung steht für: Modernisierung (Soziologie), sozialer Wandel von Gesellschaften Modernisierung (Mietrecht), bauliche Maßnahmen zur Wertsteigerung einer Immobilie als Rechtsbegriff Modernisierung, Einbau zeitgemäßer Ausstattung in ein Gebäude, siehe Sanierung (Bauwesen) Siehe auch: Liste aller Wikipedia-Artikel, deren Titel mit Modernisierung beginnt Liste aller Wikipedia-Artikel, deren Titel Modernisierung enthält Althaus modernisieren (Zeitschrift) Modernismus (Begriffsklärung) Moderne (Begriffsklärung) Modern (Begriffsklärung)
  • Photovoltaikanlage (Wikipedia)
    Eine Photovoltaikanlage (auch PV-Anlage bzw. PVA oder nach einer ihrer Hauptkomponenten PV-Generator bzw. Solargenerator genannt [s. u.]) ist eine Solarstromanlage, in der mittels Solarzellen ein Teil der Sonnenstrahlung in elektrische Energie umgewandelt wird. Die dabei typische direkte Art der Energiewandlung bezeichnet man als Photovoltaik. Demgegenüber arbeiten andere Sonnenkraftwerke (z. B. solarthermische Kraftwerke) über die Zwischenschritte Wärmeenergie und mechanische Energie. In Deutschland gilt nach § 3 Nr. 1 EEG jedes Modul als eine eigenständige Anlage. Nach § 9 EEG gelten mehrere Solarmodule ausschließlich zur Ermittlung der installierten Leistung unter bestimmten Umständen als eine Anlage. EU-weit fallen PV-Anlagen unter die WEEE-Elektronikrichtlinie (Waste Electrical and Electronic Equipment Directive), wodurch die Hersteller sie am Lebensende zurücknehmen müssen. Die Nennleistung üblicher Photovoltaikanlagen reicht vom niedrigen einstelligen kW-Bereich, wie er für Hausdachanlagen üblich ist, bis hin zu einigen MW für gewerbliche Dachanlagen, während Freiflächensolaranlagen üblicherweise mindestens im MW-Bereich angesiedelt sind. Indien verfügte im Jahr 2020 über die leistungsstärkste Photovoltaikanlage, den Solarpark Bhadla, die sich bei einer Nennleistung von 2,2 GWp über eine Fläche von 57 km² erstreckt. Danach sind in China bis Ende 2024 eine Reihe von Anlagen über 3 GWp ans Netz gegangen.
  • Smart Meter (Wikipedia)
    Ein intelligentes Messsystem (abgekürzt: iMSys), intelligenter Zähler oder Smart Meter (englisch smart meter) ist ein Gas-, Wasser- oder Stromzähler, der digital Daten sendet und empfängt und dazu in ein Kommunikationsnetz (zur Fernübertragung) eingebunden ist. Es besteht aus einer modernen Messeinrichtung (mME), die den Energie- bzw. Stofffluss digital zählt und speichert, und einer Kommunikationseinheit, dem Smart-Meter-Gateway (SMGW), das die Daten zwischen Verbraucher, Netzbetreiber und Lieferant überträgt. Gesendete Daten sind z. B. die Menge der durchgeleiteten elektrischen Energie, empfangene Daten sind z. B. Steuerbefehle für eine Laststeuerung. Intelligente Stromzähler sind im Verbund mit automatischem Last- und Ressourcenmanagement Bestandteil von intelligenten Stromnetzen (englisch Smart Grid). In leitungsgebundenen Energieversorgungnetzen sollen intelligente Zähler in Verbindung mit Smart Meter Gateways auch zur Reduzierung von Netzengpässen, zur Optimierung des Netzausbaus und des Netzbetriebs verwendet werden. Darüber hinaus sind sie im Rahmen der bereits 1996 mit einer EU-Richtlinie eingeleiteten Liberalisierung des Energiemarkts notwendig, um für alle Marktteilnehmer insbesondere für die Letztverbraucher Kostentransparenz zu gewährleisten. Mit intelligenten Messsystemen bzw. modernen Messeinrichtungen kann der Kunde weitergehende aktuelle und protokollierte Verbrauchswerte betrachten, auslesen und für variable Tarife nutzen. Intelligente Stromzähler sind schon seit den 1990er Jahren vor allem für Großkunden im Einsatz. Seit ungefähr 2010 werden sie auch für variable Tarife Privathaushalten angeboten. Modellabhängig können intelligente Zähler Daten auch im schnellen Rhythmus an das Energieversorgungsunternehmen übertragen, was diesem eine bessere Netz- und Ressourcensteuerung ermöglichen soll. Neben Stromzählern werden im weiteren Sinne auch zur Fernübertragung ausgerüstete Zähler für den Gas-, Wasser- und Fernwärmeverbrauch als intelligente Zähler bezeichnet. Im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Ländern sind intelligente Messsysteme in Deutschland wenig verbreitet. In einer repräsentativen YouGov-Umfrage von September 2024 gaben 60 …
  • Zählerschrank (Wikipedia)
    Ein Stromzähler oder Elektrizitätszähler ist ein Messgerät, das die übertragene elektrische Energie an einem Zählerpunkt erfasst. Der Zählerpunkt kann beispielsweise zwischen dem Stromnetz und einem Haushalt oder Industriebetrieb sein, kann sich aber auch zwischen zwei Stromnetzen befinden. Die Verwendung der entnommenen Energie wird manchmal auch als Energieverbrauch bezeichnet. In diesem Sinne handelt es sich um einen Energiezähler; die Messwerte werden üblicherweise in der Maßeinheit Kilowattstunde (kWh) angegeben. Bei elektromechanischen Stromzählern werden die Umdrehungen einer sichtbar rotierenden Scheibe von einem Zählwerk erfasst. Bei elektronischen Zählern erzeugt eine elektronische Schaltung Impulse, die von einer digitalen Schaltung erfasst und verarbeitet werden. Ein intelligenter Zähler ist darüber hinaus in ein Kommunikationsnetz eingebunden, über das er Daten empfängt und sendet. Zur Abrechnung einer Stromlieferung dient die zeitliche Differenz zwischen zwei Ablesungen. Wenn dies im geschäftlichen Verkehr erfolgt, muss der Zähler geeicht sein. In der Frühphase elektrischer Versorgungsnetze gab es Gleichstromnetze. In diesen gab es Stromzähler, die die durch sie geflossene elektrische Ladung in der Einheit Amperestunde maßen. Sie sind heute nur noch von historischem Interesse.
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