Wärmepumpen richtig absichern – so vermeiden Hausbesitzer teure Reparaturen

Initiative Elektro+ warnt vor unterschätzten Risiken und gibt Tipps für den optimalen Schutz

Wärmepumpen richtig absichern - so vermeiden Hausbesitzer teure Reparaturen

Fehlerstromschutzschalter (FI) Typ B (Bildquelle: Siemens)

Die Technik der Wärmepumpe ist hoch empfindlich: Die Initiative Elektro+ erklärt, worauf es ankommt und wie Hausbewohner vorsorgen können. Denn Wärmepumpen boomen: Jeder dritte Neubau wird mittlerweile mit der umweltfreundlichen Heiztechnik ausgestattet. Doch ganz schnell können ein Blitzschlag oder eine Überspannung im Stromnetz die teure Anlage lahmlegen – und das kostet schnell mehrere tausend Euro.

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Empfindliche Technik braucht passende Absicherung
„Wärmepumpen sind im Grunde Computer mit Heizfunktion“, erklärt Marc Wöhner von der Initiative Elektro+. „Die empfindliche Steuerungselektronik und die verbaute Invertertechnologie – eine elektronische Steuerung, die die Leistung stufenlos regelt – stellen besondere Anforderungen an die elektrische Absicherung.“ Die Elektronik der Wärmepumpe reagiert auf Spannungsspitzen genauso empfindlich wie die von Waschmaschinen, Smart-Home-Geräten und Fernsehern. Fällt sie aus, steht die Heizung still. Das Problem verschärft sich durch den Klimawandel: Starke Gewitter nehmen zu und damit die Gefahr von Überspannungsschäden. Schon ein Blitz bis zu zwei Kilometer entfernt kann Überspannungen verursachen, die so-wohl Außengeräte als auch die Steuerungselektronik im Haus beschädigen.
Rundum-Schutz für Wärmepumpen: Drei wichtige Schutzmaßnahmen beachten

1. Personenschutz: Richtige FI-Schutzschalter wählen
Fehlerstromschutzschalter (FI) schützen vor Stromschlägen. Sie sind an der Test-Taste im Sicherungskasten erkennbar und schalten bei Fehlerströmen sofort ab. Standard-FI-Schalter vom Typ A reichen für moderne Wärmepumpen jedoch nicht aus. „Laut Norm ist ein FI noch nicht explizit für Wärmepumpen gefordert“, erklärt Wöhner, „jedoch empfiehlt nahezu jeder Hersteller einen FI vom Typ B oder F.“

Typ F: Für kleinere Wärmepumpen bis etwa 10 kW, typisch für kleine Häuser
Typ B: Für Wärmepumpen mit 400 V-Anschluss für größere Häuser

„Herkömmliche Typ-A-Schalter reichen zur Absicherung nicht aus, da sie beispielsweise glatte Gleichfehlerströme nicht erkennen“, erklärt Wöhner. „Die modernen Typ-F und Typ-B Schutzschalter bieten mehr Schutz, da sie zusätzliche Gefahren erkennen, wie Fehlerströme aus Mischfrequenzen oder glatte Gleichfehlerströme.“

2. Anlagenschutz: Richtige Leitungsabsicherung
Leitungsschutzschalter (LS) schützen vor Überlast und Kurzschluss. Sie schalten den Strom bei Gefahr automatisch ab und verhindern, dass Leitungen überhitzen und zu Brandherden werden. Sie befinden sich im Sicherungskasten und sichern beispielsweise folgende Wärme-pumpen-Komponenten ab:
-Heizstäbe, zur Unterstützung der Wärmepumpe bei sehr kalten Temperaturen
-Inneneinheit (meist im Keller oder Technikraum)
-Außeneinheit (nimmt Wärme aus der Umgebung auf)
Zusätzlich ist ein selektiver Hauptleitungsschutzschalter (SHU) zur sicheren Netztrennung empfehlenswert. Dieser ermöglicht sichere Wartungsarbeiten ohne Beeinträchtigung anderer Haushaltsgeräte.

3. Überspannungsschutz: Das 3-Stufen-Prinzip
Überspannungsschutz-Geräte fangen gefährliche Spannungsspitzen ab, bevor sie teure Elektronik zerstören. Seit Ende 2018 ist Überspannungsschutz nach DIN VDE 0100-443 für neue Elektroanlagen Pflicht. Bei Altbauten wird er zur Pflicht, sobald die Anlage erweitert wird – etwa beim Wärmepumpen-Einbau. Das bewährte 3-Stufen-Prinzip:
-Typ 1 (Grobschutz) am Gebäudeeintritt leitet Blitzströme ab
-Typ 2 (Mittelschutz) in Unterverteilungen reduziert die Restspannung
-Typ 3 (Feinschutz) direkt an Endgeräten schützt empfindliche Elektronik
Besondere Situationen: Steht die Wärmepumpe weit vom Sicherungskasten entfernt, kann die lange Stromleitung wie eine Antenne zusätzliche Überspannungen einfangen. Dann ist ein weiterer Schutz direkt bei der Wärmepumpe sinnvoll. Wer seine Wärmepumpe mit Solarstrom versorgt, braucht zusätzlich einen DC-Überspannungsschutz für die Photovoltaikanlage.
Investition zahlt sich aus
„Die richtige Absicherung bewahrt Wärmepumpenbesitzer vor teuren Reparaturen und gefährlichen Situationen“, betont Wöhner. „Der Austausch eines defekten Kompressors kann schnell mehrere tausend Euro kosten – von den Sicherheitsrisiken ganz zu schweigen.“ Die benötigten Schutzeinrichtungen hängen vom jeweiligen Wärmepumpentyp ab. Hausbesitzer sollten daher einen qualifizierten Elektrofachbetrieb beauftragen.

Elektro+ Checkliste für Hausbesitzer
Ein Elektrofachbetrieb sollte beim Wärmepumpen-Einbau folgende Maßnahmen durchführen:
-Prüfung der Elektroinstallation und bei älteren Häusern der Erdungsanlage
-Normgerechte Absicherung aller Wärmepumpen-Komponenten mit passenden Leitungsschutzschaltern
-Auswahl und Einbau der richtigen FI-Schalter-Typen (F oder B statt A)
-Installation notwendiger Überspannungsschutz-Einrichtungen nach dem 3-Stufen-Prinzip
-Bei PV-Kombination: Ergänzung um DC-seitigen Überspannungsschutz

Weiterführende Informationen und Broschüren zum Thema sowie qualifizierte Fachbetriebe finden Interessierte unter www.elektro-plus.com

Die Standards der Elektroausstattung in Wohngebäuden zu verbessern und Bauherr:innen und Modernisierer:innen herstellerübergreifend und markenneutral über die Vorteile einer modernen, zukunftssicheren Elektroinstallation aufzuklären, ist Anliegen der Initiative ELEKTRO+. Die Initiative vereint die Fachkompetenz führender Markenhersteller und Verbände der Elektrobranche. Weitere Informationen unter www.elektro-plus.com

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Themenrelevante Wikipedia-Infos:
  • absichern (Wikipedia)
    Die Eigensicherung ist der aktive Schutz über geeignete vorbeugende Maßnahmen, die Gefahren für Leib oder Leben abzuwenden. Die passive Absicherung durch geeignete Schutzkleidung nennt man Eigenschutz. Eigenschutz bedeutet, in Notfallsituationen für Leib und Leben gefährliche Situationen zu erkennen und Vorkehrungen zu treffen, um auftretende Risiken zu minimieren. Das schließt die Verwendung von Hilfsmitteln ein. Der Eigenschutz ist ein Handlungsprinzip, das von allen Beteiligten (Ersthelfer und professionelle Helfer) in jeder Phase eines Einsatzes beachtet werden muss. Den Eigenschutz zu beachten, soll verhindern, dass der Hilfeleistende blindlings in Situationen hineinläuft, die eine Gefahr für ihn darstellen, oder sich unnötig einer erhöhten Gefährdung aussetzt. Nur ein unverletzter Helfer kann helfen, ein geschädigter Helfer ist ein Hilfsbedürftiger mehr. Einem Ersthelfer kann bei der Hilfeleistung das Schema helfen: Erkennen – welche Art Notfall liegt vor? Überlegen – welche Gefahren drohen dem Betroffenen oder dem Helfer? Handeln – der Situation entsprechend vorgehen.
  • Absicherung (Wikipedia)
    Nachrichtengewinnung und Aufklärung (NG&A) durch militärische Kräfte bezeichnet die Gewinnung und Erfassung von Informationen und Nachrichten zur Lage in Interessen-, Krisen- und Einsatzgebieten, deren Auswertung sowie lageabhängige, auftragsbezogene und bedarfsgerechte Bereitstellung. Nachrichtengewinnung und Aufklärung kann auf strategischer (weltweiter), operativer (weiträumiger) und taktischer Ebene (Einsatzgebiet, Gefechtsfeld) erfolgen. Sie ist neben dem Nachrichtenmanagement (Lagebearbeitung und Berichterstattung) und der Militärischen Sicherheit (MilSi) ein Teilbereich des Militärischen Nachrichtenwesens (Führungsgrundgebiet 2).
  • elektroinstallation (Wikipedia)
    Elektroinstallation bezeichnet in der Regel elektrische Anlagen für Nieder-, Kleinspannung und Signalübertragung sowie deren Herstellung. Im engeren Sinne wird darunter die Stromversorgung für elektrische Betriebsmittel wie der Beleuchtung in der Gebäude- bzw. Hausinstallation verstanden. Ähnliche Verfahren und Materialien werden jedoch ebenso in industriellen Anlagen und Schaltschränken sowie in Verkehrsmitteln angewandt.
  • Fehlerstromschutzschalter (Wikipedia)
    Fehlerstrom-Schutzschalter (RCCB, von englisch Residual Current operated Circuit-Breaker; sinngemäß auch als Differenzstrom-Schutzschalter bezeichnet) sind die am häufigsten verwendeten Geräte aus der übergeordneten Gruppe der Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCD, von engl. Residual Current Device). Er überwacht den Differenzstrom zwischen allen betriebsmäßig stromführenden Leitern über einen Summenstromwandler. In den älteren, umgangssprachlich noch üblichen Bezeichnungen FI-Schutzschalter oder FI-Schalter steht „F“ für das Wort Fehler und „I“ für das Formelzeichen der elektrischen Stromstärke. Durch die Harmonisierung in der Normung auf internationaler Ebene wird seit 2008 allgemein die Bezeichnung RCD auch in den deutschsprachigen Normen und der Literatur verwendet. Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen jeder Bauform schalten bei gefährlich hohen Fehlerströmen gegen Erde die Spannung ab und tragen so maßgeblich zur Reduzierung lebensgefährlicher Stromunfälle in Niederspannungsnetzen bei. Sie werden den Überstromschutzeinrichtungen in Stromkreisverteilern vorgeschaltet. Es gibt auch die Kombination in Form des RCBO, welcher die Funktion der Fehlerstrom-Schutzeinrichtung und des Leitungsschutzschalters in einem Gerät vereint.
  • leitungsschutzschalter (Wikipedia)
    Ein Leitungsschutzschalter, kurz LS-Schalter bzw. englisch Miniature Circuit Breaker (MCB), umgangssprachlich auch Sicherungsautomat oder kurz Automat bzw. Sicherung genannt, ist eine Überstromschutzeinrichtung in der Elektroinstallation. Leitungsschutzschalter werden in Niederspannungsnetzen eingesetzt, um Leitungen vor Beschädigung durch Erwärmung infolge zu hohen Stroms zu schützen. Sie können – ebenso wie eine Schmelzsicherung oder ein Leistungsschalter – einen Stromkreis bei Überlast und Kurzschluss selbsttätig abschalten. Der Leitungsschutzschalter ist ein wiederverwendbares, nicht selbsttätig rückstellendes Sicherungselement. Erfunden wurde er im Jahr 1924 in der Firma von Hugo Stotz in Mannheim. Eine Kombination aus einem Leitungsschutzschalter (MCB) mit einem Fehlerstrom-Schutzschalter (RCCB) wird als RCBO (englisch Residual current operated Circuit-Breaker with Overcurrent protection) bezeichnet; deutsch als FI-LS (FI: Fehlerstrom, das I als Formelzeichen für den elektrischen Strom, LS für den Leitungsschutzschalter). Anders als in der Elektroinstallation, in der die Abkürzung LS Standard ist, ist bei der Bahn die Abkürzung LSS gebräuchlich. LS steht dort für "Lichtsignal".
  • Sicherheit (Wikipedia)
    Sicherheit bezeichnet allgemein den Zustand, der für Individuen, Gemeinschaften sowie andere Lebewesen, Objekte und Systeme frei von unvertretbaren Risiken ist oder als gefahrenfrei angesehen wird. Für Individuen und Gemeinschaften bezeichnet Sicherheit den Zustand des Nicht-bedroht-Seins der Freiheit ihrer ungestörten Eigenentwicklung in zweierlei Hinsicht: im Sinne des tatsächlichen (objektiven) Nichtvorhandenseins von Gefährdung – als Sicherheit im objektiven Sinne, sowie im Sinne der Abwesenheit von (subjektiver) Furcht vor Gefährdung – als Sicherheit im subjektiven Sinne. Der Begriff „Sicherheit“ umfasst innere wie äußere Sicherheit von Gemeinschaften und schließt – insbesondere im Fall von Staaten – die politische, militärische, ökonomische, soziale, rechtliche, kulturelle, ökologische, technische u. a. Sicherheiten in sich ein.
  • Wärmepumpe (Wikipedia)
    Eine Wärmepumpe ist allgemein eine Kraftwärmemaschine, die unter Aufwendung technischer Arbeit thermische Energie aus einem Reservoir mit niedrigerer Temperatur (in der Regel ist das die Umgebung) aufnimmt und – zusammen mit der Antriebsenergie – als Nutzwärme auf ein zu beheizendes System mit höherer Temperatur überträgt. Primär ist damit die Wärmepumpenheizung gemeint, welche in Gebäuden für Heizzwecke eingesetzt werden. Weitere Anwendungen sind die Brauchwassererwärmung, die Erzeugung von Prozesswärme und der Einsatz in Wäschetrocknern. Den Kreisprozess der Wärmepumpe verwendet man auch zum Kühlen (so beim Kühlschrank oder der Klimaanlage). Im Gegensatz zur Wärmepumpe ist beim Kälteprozess die aus dem zu kühlenden Raum abgeführte Wärme die Nutzenergie, die zusammen mit der Antriebsenergie als Abwärme an die Umgebung abgeführt wird.
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